Die lebenslange Haftstrafe für einen 47-jährigen Vater aus Schweinfurt wegen eines sogenannten "Ehrenmordes" an seiner Tochter ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof verwarf nach eigenen Angaben vom Montag die Revision des Angeklagten als offensichtlich unbegründet. Das Schweinfurter Landgericht hatte den türkischen Staatsbürger im vergangenen März wegen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen verurteilt und ihm dabei keine verminderte Schuldfähigkeit wegen eines Affekts bei der Tatausführung zugebilligt. (Az. 1 StR 376/10)

Dem nunmehr rechtskräftigen Landgerichtsurteil zufolge hatte der Vater seiner 15-jährige Tochter in der Nacht zum 24. Juni 2009 mit einem Fleischermesser 68 Stiche zugefügt. Die Jugendliche verblutete mit hoher Wahrscheinlichkeit noch vor dem letzten Messerstich. Mit dem Mord wollte der Vater laut Urteil die Beziehung seiner Tochter zu einem gleichaltrigen Freund beenden, durch die sich der zur Tatzeit 45-Jährige in seinem Ehrgefühl verletzt fühlte.