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«Es zerreißt mir das Herz»( 24.08.)
KleeneMaus30Datum: Montag, 20-Sept.-2010, 15:07:05 | Nachricht # 1
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Delligsen (ddp). Gerade mal fünf Jahre ist es her. Am 18. Juni 2005 wurde der kleine Julian in der St. Georgs Kirche in Delligsen getauft. Am Dienstag musste sich seine Familie an gleichem Ort von ihm verabschieden. In einem bewegenden Gottesdienst trauerten sie mit rund 200 Besuchern um den gewaltsam getöteten Jungen. Der Lebensgefährte der Mutter hatte Julian vergangene Woche auf dem Familienanwesen brutal gequält, bis der Junge schließlich starb.

«Unsere Herzen schreien angesichts des Unvorstellbaren, das dem Kind angetan wurde», sagte Pfarrer Bernhard Knoblauch in einem Eingangsvotum zu dem Gottesdienst. Neben dem in der Kirche aufgebahrten weißen Sarg des Jungen fiel es ihm sichtlich schwer, Worte des Trostes zu finden. Die grausame Tat habe alle, auch ihn, «fassungslos» zurückgelassen, sagte er.

Am vergangenen Dienstag hatten zahlreiche Bewohner des Dorfes nach dem vermissten Jungen gesucht. Am Mittwoch fand die Polizei die Leiche des Fünfjährigen schließlich zwischen Abfallsäcken und Unrat in einer Garage auf dem Elterngrundstück. Der 26-jährige Freund der Mutter hatte das Kind stundenlang misshandelt.

Die Mutter war zur Tatzeit mit Julians dreijährigem Bruder ins Krankenhaus gefahren. Als die 28-Jährige zurückkehrte, war der Fünfjährige verschwunden. Bei der Polizei gab ihr Lebensgefährte später an, Julian habe ihn «provoziert» und «zur Weißglut gebracht». Das Kind war schließlich an inneren Blutungen gestorben.

In dem 3700-Einwohner-Dorf waren auch am Dienstag die Fassungslosigkeit und die Trauer um den kleinen Jungen allgegenwärtig. An dem Gottesdienst nahmen auch viele Polizisten und Rettungskräfte teil, die bei der Suche nach dem Jungen geholfen hatten. Viele Besucher stützten sich gegenseitig auf dem Weg in die Kirche.

Während des Gottesdienstes flossen bei vielen Trauernden Tränen über das Gesicht. Als schließlich die Gemeinde das Kinderlied «Weißt du, wie viel Sternlein stehen, an dem blauen Himmelszelt», das eigens für Julian umgeschrieben wurde, anstimmte, brach die Trauer aus fast allen heraus.

«Das Geschehene zerreißt mir das Herz», sagte auch der Landesbischof der Lutherischen Landeskirche Braunschweig, Friedrich Weber, in dem Gottesdienst. Kinder seien in ihrer «Hilflosigkeit und Zutraulichkeit» auf die Erwachsenen angewiesen. «Schreie von Kindern lösen eigentlich Zuwendung aus, nicht Gewalt», mahnte er. Weber erinnerte in diesem Zusammenhang auch an andere in den vergangenen Jahren getötete Kinder und nannte unter anderem die Namen Kevin und Lara-Mia. Ihr Tod sei ebenso unfassbar wie der von Julian, sagte er. «Zusammenkommen und miteinander reden: Das ist das einzige, was uns in einer solchen Stunde noch helfen kann», betonte der Landesbischof.

Die Familie nahm nach dem Gottesdienst im engsten Kreis Abschied von dem kleinen Jungen.

 
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