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Kinder-Missbrauch
KleeneMaus30Datum: Mittwoch, 08-Sept.-2010, 08:05:14 | Nachricht # 1
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Erkennen, Folgen und Auswirkungen des sexuellen Missbrauchs

Von sich aus reden Betroffene nur selten über den Missbrauch, weil sie zum Schweigen gezwungen werden und sich für das Vorgefallene schämen und verantwortlich fühlen. In vielen Fällen wird daher Missbrauch durch Hinweise Anderer erkannt. So sind es häufiger Erzieher im Kindergarten, Lehrer, Ärzte, Verwandte etc., denen Anzeichen am Kind aufgefallen sind. Darüber hinaus finden Betroffene im Durchschnitt nicht selten erst bei der siebten Person, an die sie sich wenden, Hilfe. Zu oft machen sie die Erfahrung, dass ihnen nicht gegelaubt wird.

Mögliche Anzeichen / Symptome können sein:

* versteckte Hinweise der betroffenen Person (z. B. "Ich bin schon zu groß, um in Papas Bett zu schlafen")
* Verletzung des eigenen Körpers (z. B. beißen, kratzen, Brand- oder Schnittwunden)
* Krankheiten, Verletzungen, Schmerzen (z. B. ansteckende Geschlechtskrankheiten, anale, orale oder vaginale Verletzungen etc.)
* Psychische Symptome (z. B. Depressionen, Schlafstörungen, aggressives Verhalten etc.)
* Sexualverhalten (z. B. auffällige, erzwungene sexuelle Spiele mit anderen Kindern, wiederholtes Zeigen der Genitalien etc.)
* Entwicklung und Verhalten (z. B. frühreifes Benehmen, Lernstörungen etc.)

Es gibt keine Anzeichen, die eindeutig auf einen Missbrauch schließen lassen. Erst die Summe aller Auffälligkeiten oder Symptome kann relativ zuverlässig sein.

Dazu gehören häufig auch Anzeichen wie zum Beispiel:

* Rückzug
* Verchlossenheit
* Leistungsabfall (z. B. Abfall schulischer Leistungen, schwindene Lust auf Kindergarten etc.)
* Angst (z. B. vor bestimmten Personen)

So vielfältig wie die Anzeichen für sexuellen Missbrauch, sind auch die Folgen die daraus entstehen.
Neben dem Vertrauensverlust und Angst gehören dazu zum Beispiel:

* körperliche, seelische und psychosomatische Folgen (z. B. Migräne, Depressionen, Süchte etc.)
* Wahrnehmungsstörungen (z. B. Minderwertigkeitsgefühl, gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper)
* Identitätsprobleme (z. B. negatives Selbstbild, Selbstbestrafungen)

Der Missbrauch kann von den Opfern aber auch so stark verdrängt werden, dass er wirklich völlig "vergessen" sein kann. Dadurch kann die Erinnerung unter Umständen erst Jahre später wieder in das Bewusstsein eindringen (z. B. durch schlechte Träume, Angstzustände in verschiedenen Situationen, Erinnerungsfetzen etc.).

 
KleeneMaus30Datum: Mittwoch, 08-Sept.-2010, 08:05:55 | Nachricht # 2
Generalleutnant
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Erleben, Folgen und Auswirkungen des sexuellen Missbrauchs

Das Schlimmste am Missbrauch ist nicht primär die sexuelle Handlung, sondern die Tatsache, dass eine wichtige Bezugsperson die Beziehung missbraucht, ausgebeutet und die Grenzen verletzt hat.

Wie der sexuelle Missbrauch erlebt wird, hängt sowohl von der Persönlichkeit des Kindes, der des Täters, wie auch den Umständen des Missbrauchs ab. Dabei gilt: je näher der Täter dem Opfer steht, je länger der Missbrauch dauert, je stärker der Zwang zu Geheimhaltung, je heftigere Reaktionen bei der Aufdeckung, desto schwieriger wird eine gute und heilende Verarbeitung des Geschehens.

Der Missbrauch kann in die folgenden 4 Phasen beschrieben werden und ist mit dem beschriebenen Erleben verbunden:

* 1. Phase Geheimhaltung
o durch versteckte oder offenen Drohungen oder Druckmittel des Täters - Verwirrung, Angst, Gefühl der Mitschuld beim Opfer

* 2. Phase Hilflosigkeit
o Opfer empfindet Hilflosigkeit, Verzweiflung, Wut, Depression, Verunsicherung, Angst vor Drohungen des Täters
o Entstehung von Lernstörungen und psychosomatischen Erkrankungen
o Fundament für spätere "Opferkarriere"

* 3. Phase Reaktion
o Opfer entwickelt Hinnahme oder passive Einwilligung
o Trennung zwischen Körper und Gefühl (dissoziative Erfahrungen)
o Verhaltensauffälligkeiten

* 4. Phase Aufdeckung
o meistens durch Außenstehende

 
KleeneMaus30Datum: Mittwoch, 08-Sept.-2010, 08:07:26 | Nachricht # 3
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Heilung der Missbrauchserfahrung

Menschen, die Missbrauch erfahren haben, sind innerlich stark verletzt. Manchmal spricht man sogar von "Seelenmord".

Am wirksamsten scheint die Hilfe zu sein, wenn

* das Opfer etwas hat, was es zum Leben motiviert; wofür es sich zu leben lohnt.
* es eine Anlaufstelle hat, zu der es mit Fragen und Bitten kommen, Geborgenheit und Annahme erfahren kann und wo es so normal wie möglich behandelt wird.
* Therapie und Seelsorge so früh wie möglich nach Bekanntwerden oder Aufdecken des Missbrauchs einsetzen.

Hilfe und Heilung kann in drei Schwerpunkte gegliedert werden:

1. praktische Hilfen

* Ratsuchenden Informationen über sexuellen Missbrauch geben.
* gemeinsam Arzt-/Frauenarztbesuche machen, Aufklärung anbieten.
* Ehe-/Partnerberatung und Hilfestellung bei der Erziehung anbieten.
* Ratsuchende immer wieder dazu ermutigen, dass sie die Verantwortung für das eigene Leben übernehmen.

2. Methoden, die eine Heilung unterstützen

* Ratsuchende müssen lernen, eigene Gefühle und Wünsche zu erkennen und auszudrücken.
* "Nein" sagen und Grenzensetzen lernen.
* es muss Gelegenheit geben, Wut, Zorn und Trauer auszuleben.
* Der Ratsuchende muss (neue) Ziele und Verhaltensweisen entdecken und einüben.
* Sie brauchen Hilfe, um wieder Vertrauen in Menschen und Autoritätspersonen fassen zu können.
* Sie müssen Leben finden, ohne sich vom Missbrauch her oder als Opfer zu definieren.
* Entspannungstechniken lernen und anwenden.

3. Seelsorge

* Es ist unverzichtbar wichtig, dass Betroffene Vergebung (gilt nicht für den Missbrauch!!!) finden und Aussprechen können.
* Für Ratsuchende muss bedingungslose Annahme, Liebe, Halt und Geborgenheit erlebbar werden.
* Ihnen muss es ermöglicht werden, neues Leben und Hilfe zu finden.
* Sie müssen durch den Seelsorger Lösung und Befreiung von Bindungen erfahren.

Heilung braucht seine Zeit. Alle Schritte auf dem Weg der Heilung orientieren sich an dem Können und Wollen des Betroffenen, nicht an dem der Therapeuten, Eltern oder anderen.

Für Eltern oder andere vom Missbrauch mitbetroffene Personen kann es sehr hilfreich und befreiend sein, wenn Schuld und Versagen eingestanden und Vergebung ausgesprochen und erfahrbar wird.

 
KleeneMaus30Datum: Mittwoch, 08-Sept.-2010, 08:07:53 | Nachricht # 4
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Die Täter

Die meisten Täter erscheinen wie ganz normale Menschen, denen man von Außen nichts ansieht. Sie sind jedoch meistens sozial unterentwickelte, unreife Menschen.

Eine Warnung vor dem "bösen fremden Mann" kann Kindern keinen ausreichenden Schutz geben. Daher ist es wichtig, Kinder vor bestimmten Handlungen und nicht vor bestimmten Menschen zu warnen. Ausnahme: Wenn von einer Person bekannt ist, dass sie eine Neigung zum Kindesmissbrauch hat, dann sollten Kinder vor ihr gewarnt werden.

Frauen können auch Täter sein und nicht nur Mittäter, wie häufig vermutet wird. Doch in diesem Bereich ist bisher kaum geforscht worden und die Ergebnisse, die vorliegen, klaffen weit auseinander. Neben dem "typischen Missbrauch" nach der Definition hat Missbrauch durch Frauen häufig harmlos aussehende Erscheinungsformen, die in ihren Folgen jedoch genau so gravierend sind, wie der offensichtliche Missbrauch.

Bei Kindern bis etwa zum 13. Lebensjahr wird kaum beschrieben, dass der Täter sich gewalttätig oder direkt drohend verhält, da die meisten Kinder gelernt haben, dass sie sich den Erwachsenen fügen müssen. Andererseits nimmt die Intensität, Dauer und Gewalttätigkeit zu, je näher Opfer und Täter sich stehen.

Missbrauch ist in der Regel eine Wiederholungstat und - anders als bei Kindesmisshandlung - häufig von den Tätern geplant und bewusst herbeigeführt. Dabei sind sie sich durchaus bewusst, dass sie etwas Unrechtes tun. Sie schaffen einen Kontext, in dem eigentlich "nichts passiert" ist, z. B. tarnen sie den Missbrauch in einem Spiel oder durch Aufklärung, kommen bei Nacht und vermeiden Blickkontakt und Gespräche. Der Handlungsablauf ist oft ritualisiert und läuft nach dem selben Schema ab.

Häufig fallen einem Täter auch mehrere Kinder zum Opfer.

Tatsache bleibt aber, dass die Opfer immer unschuldig und die Täter immer schuldig sind.

Täter sind sehr geschickt Kontakt zu Kindern aufzunehmen. Daher kann Verhalten, wie der Versuch von einer Person, über ein Kind Kontakt zur Familie zu bekommen oder jemand versucht ohne guten Grund, mit dem Kind allein zu sein oder jemand sammelt auffallend viele Fotos und Bilder von Kindern, die nicht zur Familie gehören, möglicherweise Hinweise auf einen Täter geben.

Untersuchungen zur Folge werden Menschen zu Tätern, weil sie

* geisteskrank (weniger als 10%), Sadisten oder Menschen sind, die sich als "Satanisten" (ritueller Missbrauch) bezeichnen.
* selber Missbrauchserfahrungen gemacht haben und diese in die eigene Sexualität integriert haben und/ oder ein abweichendes sexuelles Erregungsmuster besitzen.
* Macht ausüben wollen.
* Rache nehmen wollen für erlittene Verletzungen.
* Kinder und Frauen als männliches Eigentum betrachten.
* usw.

Ein Therapie an Tätern ist problematisch, weil die Überprüfungsmöglichkeit fehlt, ob der Täter nicht doch wieder Kinder missbraucht hat. Man kann höchstens sagen, dass er nicht wieder auffällig geworden ist oder erwischt wurde.

 
KleeneMaus30Datum: Mittwoch, 08-Sept.-2010, 08:08:26 | Nachricht # 5
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Frauen als Täterinnen

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann davon ausgegangen werden, dass etwa 90% der Täter männlich und 10% weiblich sind. Diese Zahlenangaben stellen eher Schätzungen dar, die aufgrund von Untersuchungen mit kleineren Stichproben erfolgten. Forschungen über weibliche Täter sind in der Bundesrepublik bisher nicht ausreichend durchgeführt worden. Den Mitarbeitern von Beratungsstellen gegen sexuelle Gewalt wurde erst sukzessive bewusst, dass auch Frauen Mädchen und Jungen sexuell missbrauchen. Dieses konnte jedoch erst geschehen, als das Tabu, dass auch Frauen Täterinnen sind, allmählich aufbrach.

Erst allmählich reifte die Einsicht, dass sexueller Missbrauch zwar seltener als von Männern, aber keineswegs vereinzelt, durch Frauen ausgeübt wird. Es stellt also eine Notwendigkeit dar, sich mit dieser Facette sexueller Gewalt auseinanderzusetzen.

Sexueller Missbrauch durch Frauen unterliegt, aufgrund von Weiblichkeits- und Mütterlichkeitsmythologien, derzeit einem noch größeren Tabu als sexueller Missbrauch durch Männer. Es ist aber davon auszugehen, dass eine Enttabuisierung dazu beiträgt, eigene Betroffenheit und damit Prävalenz und Phänomenologie bekanntzumachen. Ein weiterer Aspekt ist die zögernde Bereitschaft von Männern/Jungen, über den erlebten sexuellen Missbrauch zu sprechen. Außerdem wird sexueller Missbrauch an einem (pubertierenden) Jungen durch eine Frau von ihm selbst und von der Gesellschaft oft nicht als sexuelle Ausbeutung eingestuft, sondern als "Einweihung ins Mannesalter" durch eine "erfahrene" und "reife" Frau angesehen oder umgedeutet. Deshalb verdrängen männliche Opfer eher Erinnerungen an einen Missbrauch durch Frauen als an einen durch Männer.

Oft wird behauptet, der Junge würde quasi mit Erfahrungen "beschenkt", weil er jetzt wisse, wie mit Frauen "umzugehen" ist und nun nicht mehr "stümperhaft" mit pubertierenden Mädchen "herumexperimentieren" müsse. Sexueller Missbrauch durch eine Frau ist für die meisten Jungen jedoch weniger ein Geschenk, sondern vielmehr, ähnlich wie für Mädchen, eine erhebliche Störung in der psychosexuellen Entwicklung. Sexueller Missbrauch durch Frauen ist schwerer wahrzunehmen und aufzuklären, da er häufig in Pflege- und Fürsorgeverhalten eingebunden ist. Die Mutter wird als asexuelles Wesen gesehen, die sich dem Kind selbstlos zuwendet. Die Fürsorge und Pflege der Kinder obliegt auch heute noch vor allem den Frauen. Ihnen wird ein intensiverer Körperkontakt zu Kindern zugestanden als Männern, und bestimmte Handlungen werden bei Frauen noch als ‘normal’ angesehen, die bei Männern schon als Übergriffe wahrgenommen werden.

So kann das Sorge- und Pflegeverhalten von Müttern oder Frauen, wenn es mit sexuellen Übergriffen gekoppelt sein sollte, gut kaschiert werden. Frauen werden als das "friedfertige Geschlecht" sozialisiert und wurden deshalb lange nicht als potentielle Täterinnen in Betracht gezogen. Frauen sind jedoch nicht nur Angriffsfläche für männliche Gewalt, sondern auch in der Lage, gegenüber statusniedrigeren, schwächeren Personen Gewalt auszuüben.

Gründe, die erklären, warum weniger Frauen als Männer zu Täterinnen werden :

Die geschlechtsspezifische Erziehung prägt die Orientierung bei Mädchen und Frauen auf ältere, größere und stärkere Partner und ist deshalb nicht auf dominantes Rollenverhalten gerichtet. Hier soll einmal plakativ der Unterschied zwischen männlichem und weiblichem Sexualverhalten gegenübergestellt werden: Männer sind auch heute noch meist die Aktiven im Herstellen von Sexualkontakten. Die fehlende Akzeptanz gegenüber dem "NEIN" einer Frau führt dazu, dass sie sich angespornt fühlen, die Frau dennoch zu erobern. Sie setzen sich notfalls über physische und psychische Grenzen hinweg. Sie deuten das "NEIN" um als verdeckten Wunsch nach Sexualität und bestätigen damit die Rollenerwartung an Frauen, sich nicht allzu schnell in Sexualkontakte einzulassen.

* Frauen neigen viel weniger als Männer dazu, Beziehungen zu sexualisieren und verhalten sich deshalb weniger promiskuitiv. Während Frauen eher durch den Kontext einer emotionalen Beziehung zum Partner sexuell erregt werden, sind Männer eher durch Außenreize außerhalb des Beziehungskontextes erregbar (z. B. durch Pornographie).

* Frauen können besser zwischen Gefühlen von Zuneigung, Zärtlichkeit und sexuellen Gefühlen unterscheiden. Männer neigen eher dazu, nicht-sexuelle Kontakte als sexuelle zu deuten. Männer reduzieren positive Zuwendung auf Sexualität und leiten daraus automatisch Penetration ab.

* Das Selbstwertgefühl bei Frauen ist weniger auf sexuelle Aktivitäten und Bestätigung ausgerichtet als bei Männern. Frauen werden schon als Mädchen auf die Mutterrolle hin erzogen und sind daher stärker am Wohlergehen der Kinder interessiert als Männer.

* Frauen werden häufiger als Männer versuchen, Mädchen vor sexuellen Übergriffen zu bewahren und ihre eigenen Impulse zu sexuellem Missbrauch eher unterdrücken. Die Fixierung der Geschlechterrolle sieht für Frauen die Auswahl älterer Partner vor und stigmatisiert Beziehungen zwischen älteren Frauen und jüngeren Männern negativ. Umgekehrt werden Sexualkonzepte oder Heirat zwischen älteren Herren und minderjährigen Mädchen toleriert und partiell sogar glorifiziert als persönlicher, besonders männlicher Erfolg bewertet.

* Mädchen (Frauen) werden in ihrer Sozialisation eher zu empathischen Verhalten erzogen (angehalten), als Jungen (Männer). Diese Tatsache kann dazu beitragen, dass Frauen von Missbrauchshandlungen eher abgeschreckt werden. Konfliktbewältigungen von Frauen und Mädchen erfolgen häufig autoaggressiv und instrumentell. Die Reinszenierung eigener Opfererlebnisse erfolgt selten durch die Einnahme der Täterinnenrolle. Männer neigen eher als Frauen dazu, zwischen der eigenen Person und den Geschlechtsorganen zu trennen. Männer funktionalisieren ihren Körper und setzen ihn als Mittel ein und können ihren Penis als Waffe einsetzen und dadurch Gewalt ausüben.

 
KleeneMaus30Datum: Mittwoch, 08-Sept.-2010, 08:09:07 | Nachricht # 6
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Die Familien

Weit über die Hälfte der Missbrauchsfälle kommt in den Familien vor. 90% finden vor dem 12. Lebensjahr statt und beginnen vermutlich meistens, wenn das Kind zwischen 6 und 8 Jahre alt ist und dauert 3-5 Jahre. Genaue Angaben sind zum Einen schwierig, weil das strukturierte Erinnerungsvermögen erst ab etwa dem 6. Lebensjahr einsetzt und zum anderen die Übergriffe meistens schleichend einsetzen und ein alltägliches Erleben des Kindes darstellen.

Für Missbrauch in Familien (Inzest) gibt es keine typische Familie, er kommt in allen sozialen Schichten und Berufsgruppen vor. Doch manche Familien weisen von vornherein Verhaltensweisen und Umstände auf, die eine ungünstige Entwicklung für Kinder zur Folge haben können.

Familien, die gefährdet sind,

* weisen eine große "Privatsphäre" auf, in die sie niemanden hineinsehen lassen.
* neigen zur sozialen Isolation und genügen sich selbst.
* verwenden viel Kraft darauf, nach Außen hin als normal und intakt zu erscheinen.
* zeichnen sich durch starke Loyalität und Abhängigkeit untereinander und sehr starken Rollenzuweisungen und festen internen Regeln aus.
* haben eine Rollen- und Aufgabenverdrehung: Erwachsene nehmen kindliche Rollen und Verhaltensweisen ein, wohingegen die Kinder zu Pseudo-Erwachsenen werden.

Diese Familien brauchen fachliche Hilfe, um zu einer gesunden Familienatmosphäre zu kommen.

Mütter nehmen im Inzestgeschehen eine besondere Rolle ein. Manche Forscher meinen, dass Mütter bewusst oder unbewusst über den Missbrauch bescheid wissen und das Kind durch ihre Haltung in die Rolle der Ehefrau hineindrängen, um sich selbst aus der Partnerbeziehung und den Verpflichtungen zu lösen. Andere meinen, dass es für Mütter ein Schock ist, vom Missbrauch zu erfahren und die wenigsten es geahnt oder vermutet hätten. In vielen Fällen ist die Mutter nicht in der Lage, ihr Kind vor einem Missbrauch zu schützen oder eine Beziehung zum Kind aufzubauen, in der das Kind mit allem, was es beschäftigt oder bedrückt, zu ihr kommen und Hilfe finden kann. In dem Fall werden auch Mütter an ihren Kindern schuldig.

Wenn der Missbrauch zur Sprache kommt, stellen Mütter sich oft auf die Seite des Täters. Meistens weil sie wirtschaftlich und persönlich von ihm abhängig sind. Häufig wechseln daraufhin auch die Rollen, so dass die Mutter bei dem Kind Trost sucht und das Kind der starke, haltgebende Partner in der Beziehung wird.

 
KleeneMaus30Datum: Mittwoch, 08-Sept.-2010, 08:09:31 | Nachricht # 7
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Schutz vor Missbrauch ?

Kinder können durch Erziehung und Aufklärung einen guten Schutz vor sexuellem Missbrauch erhalten:

Kinder sollten altersgerecht aufgeklärt werden, die korrekten Bezeichnungen für Körperteile lernen und wissen, wer sie wann, wo und wie anfassen darf.

Die Grenzen der Kinder sollten geachtet werden. Wenn Kinder der Tante kein Küsschen geben oder ohne Zuschauer baden wollen, dann sollte das respektiert werden.
"Nein" sagen und Grenzen setzen können sind Fähigkeiten, die einen starken Schutz vor Missbrauch bieten.

Eine gute Familienatmosphäre trägt ebenfalls zum Schutz bei:

Familien, die das Zuhören und miteinander Reden gelernt haben, bieten Kindern eine Möglichkeit, über Ängste und bedrückende Erfahrungen, auch über Missbrauch, reden zu können.
Kinder, die an den Eltern alltägliche Zärtlichkeiten beobachten können (Küssen, Umarmen), und körperliche/emotionale Zuwendung durch die Eltern erfahren, können die Lügen der Täter ("Alle machen das", "Ich habe dich doch so lieb", usw.) leichter erkennen, und sind auf deren Zuneigung auch gar nicht angewiesen. Die meisten Täter erscheinen, wie ganz normale Menschen, denen man von Außen nichts ansieht. Sie sind jedoch meistens sozial unterentwickelte, unreife Menschen.

Hilfe für Betroffene

Wenn ein Missbrauch bekannt wird, dann sollte folgendes beachtet werden:

1. Glauben schenken: Die Erfahrung zeigt, dass besonders Kinder sich einen Missbrauch nicht ausdenken, sondern dass sie berichten, was wirklich passiert ist. Ihnen, aber auch älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, muss geglaubt werden.

2. Erzählen lassen: Die Betroffenen müssen die Möglichkeit erhalten, auch im Detail erzählen zu können, was ihnen passiert ist.

3. Ruhig bleiben: Der Zuhörer sollte alle Panik, Unruhe und entsetzte Reaktion vermeiden, weil es dazu führen könnte, dass der Betroffene nur noch vorsortiert, was erzählt werden kann, ohne den Zuhörer zu belasten oder möglicherweise sogar wieder schweigt. Ebenso muss eine Schuldzuweisung an das Opfer vermieden werden, auch wenn es selber behauptet, schuldig zu sein. Opfer tragen keine Schuld, auch keine Teilschuld, an einem Missbrauch!

4. Informationen sammeln: Wer von einem Missbrauch erfahren hat, sollte sich mit Beratungsstellen, Ämtern oder Ärzten in Verbindung setzen und sich von ihnen Informationen über sexuellen Missbrauch geben lassen. Die Betroffenen selber brauchen ebenfalls Informationen, damit sie einordnen und verstehen können, was ihnen passiert ist. Nach dem Motto: "Unwissen macht Angst, Wissen macht stark" (Bundesverein zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Jungen und Mädchen)

5. Keine überstürzten Reaktionen: Nachdem ein Missbrauch aufgedeckt wurde, besteht das verständliche Verlangen, diesem sofort ein Ende zu setzen. Allerdings hat ein unzureichend vorbereiteter Eingriff zur Folge, dass der Täter den Druck und die Gewalt auf das Opfer vergrößert, andere Opfer vielleicht nicht gefunden werden können und der Betroffene selbst wieder über die Erlebnisse schweigt. Eingriffe oder Hilfen müssen gut überlegt und in Absprache mit anderen Fachkräften durchgeführt werden.

6. Therapie und Seelsorge: Möglichst schnell einsetzende Therapie und Seelsorge nach Bekanntwerden oder Aufdecken des Missbrauchs!

Wenn bei einem Kind der Verdacht auf sexuellen Missbrauch besteht, sollten dazu unbedingt Notizen mit Datumsangabe und einer Beschreibung der Auffälligkeiten gemacht werden. Folgendes Muster könnte übernommen werden:

Auffälligkeiten des Kindes:

* Schlaf- und Eßstörungen, Ängste, Traurigkeit, sozialer Rückzug, usw. Alle Auffälligkeiten können auch andere Ursachen haben, z.B. Scheidung, Krisen

* spezifische Auffälligkeiten
o Angst vor bestimmten Personen
o auffälliges sexualisiertes Verhalten
o körperliche Schmerzen
o Verletzungen, Missbrauch wird im Spiel/ in Bildern thematisiert
o Soziale Isolation, Kontaktprobleme
o Familiengeheimnisse

* besondere Abhängigkeit untereinander
o Trennung der Eltern/Verhalten nach Besuchen - enge Bezugspersonen
o Veränderungen nach Ferien, Freizeiten
o auffällige Andeutungen

Nach Möglichkeit immer im Gespräch mit dem Kind bleiben. Dem Kind Angebote machen, nachfragen, erzählen lassen.

Bei einem akuten Verdacht nicht überstürzt handeln, sondern zunächst mit Fachleuten beraten (Kinderschutzbund, Jugendamt, Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch).

Der Täter darf niemals unvorbereitet zur Rede gestellt werden, da sonst der Zugang zum Kind durch den Täter versperrt werden kann, andere Opfer vielleicht nie gefunden werden und der Täter sich Schlupflöcher sucht, um sich aus dem Verdacht herauszuwinden.

Im Umfeld des Kindes darf nichts unternommen werden, was das Kind nicht weiß. Jede Unternehmung muss mit dem Kind abgesprochen werden und von ihm bewilligt werden.

 
KleeneMaus30Datum: Dienstag, 14-Sept.-2010, 07:48:09 | Nachricht # 8
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Kindesmissbrauch "Situationen, die uns bis ins Mark erschüttern"

03.08.2009

Ein Krankenpfleger hat einen Jungen missbraucht. Michael Nitsch vom Kinderschutzzentrum über die Bewältigung solch einer Tat.

Im Falle eines sexuellen Missbrauchs von Kindern bieten verschiedene Einrichtungen Hilfe sowohl für das Opfer als auch für die Eltern an. Eine davon ist das Kinderschutzzentrum München. Ein Gespräch mit dem Leiter Michael Nitsch.
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Hilflos ausgeliefert: Die traumatischen Folgen eines sexuellen Übergriffs stellen sich manchmal erst Wochen nach der Tat heraus. (© Foto: ddp)

SZ: Nachts steigt ein Fremder in die Wohnung ein, es kommt zu einem sexuellen Übergriff am schlafenden Kind - eine Horrorvorstellung. Wie kann eine Familie mit so einem Erlebnis fertig werden?

Michael Nitsch: Zunächst muss man sagen, dass hier offenbar ein untypischer Fall vorliegt. Ein Großteil der sexuellen Missbrauchsfälle passiert in der Familie oder im nahen Umfeld. Das ist für das Opfer besonders traumatisierend: Jemand, der dem Kind emotional nahesteht, tut ihm etwas an. Bei diesen Kindern entsteht durch die langfristige Manipulation des Missbrauchers oft das belastende Gefühl, mit schuld zu sein an den Vorkommnissen. Nach dem, was wir bisher wissen, ist das in diesem Fall zum Glück anders. Solche Situationen können Kinder sogar ohne signifikante Traumazeichen bewältigen

SZ: Woran merken die Eltern, ob ihr Kind traumatisiert ist?

Nitsch: Man kann hier ganz sicher von einem Schock ausgehen, den der Junge erlitten hat. Er musste die Erfahrung machen, dass ihn in der eigenen Wohnung, in der man sich gerade nachts sicher und geschützt fühlt, plötzlich ein Eindringling bedrängt. Das ist ein wahnsinniger Schrecken. Das Gefühl des Behütetseins ist empfindlich gestört. Dass so ein Kind in der ersten Zeit nach dem Vorfall Angst hat, vielleicht nicht alleine schlafen will, ist ganz normal. Aber wenn noch Wochen danach ohne ersichtlichen Anlass die Panik aktiviert wird, als würde ein Programm ablaufen, wenn sich der Schrecken nicht auflöst, Depressionen oder Alpträume auftreten, kann eine sogenannte posttraumatische Belastungsstörung vorliegen.

SZ: Was können die Eltern in der ersten Zeit nach so einem Erlebnis tun?

Nitsch: Es ist ganz wichtig, dem Kind emotionale Unterstützung zu bieten. Das Kind muss das Gefühl haben: Meine Eltern sind mit mir, sie hören mir zu, und sie hören mir auch fünf Mal zu, wenn ich darüber sprechen will. Wenn ein Kind, und im aktuellen Fall vielleicht gerade ein Junge in diesem Alter, von sich aus Schwierigkeiten hat, über seine Empfindungen zu reden, muss man den Ausdruck von Gefühlen fördern. Indem die Eltern selbst sagen: "Mensch, das war sicher ein riesiger Schrecken für dich." Und sie sollten immer betonen, was das Kind richtig gemacht hat. In diesem Fall: "Gut, dass du gleich um Hilfe gerufen hast." Das Schlimmste bei sexuellen Übergriffen, das zeigen viele Studien, ist das Gefühl von Kontrollverlust: Wo ich nicht kämpfen und nicht fliehen kann, friere ich innerlich ein. Dieser Junge hat nach dem Papa geschrien, es ist gleich jemand gekommen, der ihn schützt - er muss nicht innerlich einfrieren.

SZ: Für Eltern ist die Situation belastend, zusätzlich müssen sie für ihr Kind da sein - wie lässt sich das bewältigen?

Nitsch: Wir sagen den Eltern in Beratungen immer, dass es wichtig ist, den eigenen Schrecken von dem des Kindes zu trennen. Ich kann kein Kind ermutigen oder stärken, wenn ich mich selbst ohnmächtig und überfordert fühle. Hier wäre es falsch, das alles alleine bewältigen zu wollen. Es gibt einfach Lebenssituationen, die uns bis ins Mark erschüttern. Und da dürfen wir uns Unterstützung von außen holen, zum Beispiel in einer Beratungsstelle, um uns zu sortieren.

 
KleeneMaus30Datum: Dienstag, 14-Sept.-2010, 08:05:28 | Nachricht # 9
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Schleswig-Holstein Mädchen sucht Hund - und trifft Vergewaltiger

25.05.2009

Sie suchte per Zeitungsannonce nach einem Hund zum Gassi gehen: Ein 50-Jähriger meldete sich auf die Anzeige und lockte das Mädchen unter einem Vorwand in einen Wald.

Sie wollte mit einem Hund Gassi gehen und traf auf einen Kinderschänder: Ein zehnjähriges Mädchen aus Schleswig-Holstein ist von einem 50-Jährigen sexuell missbraucht worden.

Nach Polizeiangaben hatte die Mutter des Mädchens in einem Wochenblatt eine Anzeige geschaltet, wonach ihre Tochter einen Hund zum Ausführen suche. Daraufhin habe sich der Unbekannte telefonisch gemeldet und sich für Freitagvormittag bei Großenbrode in Ostholstein mit der Zehnjährigen verabredet.

Als das Kind mit dem Fahrrad zum Treffpunkt am Ostseeradweg zur Insel Fehmarn gekommen sei, habe der Mann zunächst vorgegeben, seinen schwarz-weiß getigerten Hund Beppo zu suchen. Anschließend sei er mit dem Mädchen in einen unbefestigten Weg gegangen und habe dort sein Opfer missbraucht. Nach der Tat habe der Mann das Kind bedroht und sei verschwunden

Bislang seien nur wenige Hinweise eingegangen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Für diesen Montag will die Polizei zusammen mit dem Mädchen ein Phantombild des Täters erstellen. "Dann erhoffen wir uns, ein Gesicht zu bekommen zu der unbekannten Person", sagte der Sprecher.

Die Mutter des Kindes mache sich große Vorwürfe, so der Sprecher weiter. Doch sie habe nicht eingreifen können, da sie während des Telefonats der Tochter nicht im Haus gewesen sei. Das Mädchen werde derzeit medizinisch und psychologisch betreut.

Der Verdächtige, der in der Gegend angeblich einen dreiwöchigen Urlaub verbringt, soll ein "rundum dicker" Mann sein mit braunen Augen und einem braunschwarzen Dreitagebart. Der zwischen 1,75 und 1,85 Meter große Mann sprach deutsch mit Dialekt. Er trug nach Angaben der Polizei zum Tatzeitpunkt "eine auffallend weiße Mütze vergleichbar einer Babymütze vorne zum Binden", einen dunklen Pulli, eine blaue Hose und Boxershorts mit Streifen.

 
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