Formel 1
|
|
Alfi05 | Datum: Samstag, 11-Sept.-2010, 18:23:52 | Nachricht # 1 |
Oberst
Gruppe: Mitglied
Nachrichten: 200
Status: Offline
| Die Formel 1 (kurz auch F1) ist eine Zusammenfassung der Regeln, Richtlinien und Bedingungen, in deren Rahmen die Formel-1-Weltmeisterschaft (offiziell FIA Formula One World Championship), eine vom Automobil-Dachverband Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) festgelegte Formelserie, ausgetragen wird. Die Formel-1-Weltmeisterschaft ist die höchstrangige von der FIA veranstaltete Rennserie des Formelsports. Sie wird als Königsklasse des Automobilsports bezeichnet, da sie den Anspruch erhebt, die höchsten technischen, fahrerischen, aber auch finanziellen Anforderungen aller Rennserien an Fahrer und Konstrukteure zu stellen. Die Formel 1 wird seit der Saison 1950 jährlich als Weltmeisterschaft ausgetragen und besteht derzeit (Stand 2010) aus 19 Einzelrennen, die jeweils als Grand Prix (dt. Großer Preis) bezeichnet werden. Die einzelnen Rennergebnisse werden anhand eines Punktesystems gewertet. Seit der ersten Formel-1-Saison wird der Weltmeistertitel an den Fahrer vergeben, der in der Summe aller gewerteten Rennen am Saisonende die höchste Punktezahl erreicht. An der Weltmeisterschaft nehmen Konstrukteure in Teams teil, welche jeweils zwei typgleiche Rennwagen und damit zwei Fahrer einsetzen müssen. In der Regel bestreiten die Fahrer eine gesamte Saison ausschließlich für ein Team. Fahrerwechsel innerhalb der Saison sind zwar möglich, finden jedoch eher selten statt – meist dann, wenn ein Stammfahrer verletzt ausfällt. Voraussetzung für die Teilnahme eines Fahrers bei einem Formel-1-Rennen ist die von der FIA vergebene Superlizenz. Seit der Saison 1958 wird neben dem Fahrerweltmeister auch ein Team als Konstrukteursweltmeister ausgezeichnet. Diese Wertung berechnet sich pro Rennen durch die Addition der von den jeweiligen Fahrern erzielten Punkte. Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft werden heute parallel ermittelt, in der Vergangenheit zählten aber teilweise auch Rennen mit anderen Fahrzeugen (Formel 2, Champ Car) zur Fahrer-WM. Zudem waren nicht immer alle Rennen mit F1-Fahrzeugen automatisch WM-Läufe. So gab es beispielsweise noch bis Anfang der 1980er-Jahre zahlreiche Rennen in Goodwood, Oulton Park oder der Stuttgarter Solitude, bei denen keine WM-Punkte, sondern lediglich Preisgelder vergeben wurden. Amtierender Fahrerweltmeister aus der Saison 2009 ist der Brite Jenson Button im Brawn GP. Die Weltmeisterschaft 2009 endete am 1. November mit dem Großen Preis von Abu Dhabi. Die Saison 2010 startete am 14. März mit dem Großen Preis von Bahrain. Für eine Übersicht von Rekorden und Statistiken siehe Formel-1-Statistik. Grand Prix Jede Formel-1-Saison besteht aus mehreren Einzelrennen, die als Grand Prix oder Großer Preis bezeichnet werden. Ein Großer Preis wird dabei in der Regel nach dem Land benannt, in welchem er veranstaltet wird, beispielsweise als Großer Preis von Deutschland. Sollen in einem Jahr zwei Formel-1-Veranstaltungen in einem Land ausgetragen werden, wird für den zweiten Grand Prix üblicherweise ein anderer Name gewählt. Beispiele sind der Große Preis von Europa, der bereits auf Rennstrecken in Großbritannien, Spanien und Deutschland ausgetragen wurde, der Große Preis von Luxemburg, der als Name für zwei Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring in Deutschland verwendet wurde, sowie der Große Preis des Pazifik, der Mitte der 1990er-Jahre in Japan ausgetragen wurde oder der auf der italienischen Rennstrecke in Imola von 1981 bis 2006 ausgetragene Große Preis von San Marino. Seit der ersten Formel-1-Saison wurden 35 unterschiedlich benannte Große Preise in 26 Ländern auf 63 Formel-1-Rennstrecken veranstaltet. Die meisten Großen Preise finden in Europa statt, aber auch in Nord- und Südamerika, Asien und Australien werden regelmäßig Formel-1-Rennen ausgetragen. In Afrika fanden bis zur Saison 1993 einige Male der Große Preis von Südafrika und einmal der Große Preis von Marokko statt. In den ersten Jahren bestand eine Formel-1-Weltmeisterschaft aus weniger als zehn Einzelrennen. Von 1958 bis 1972 wurden jeweils neun bis 13 Rennen in einer Saison ausgetragen. Seit 1973 gibt es mindestens 14 und maximal 19 Rennen pro Saison. Die Höchstzahl von 19 veranstalteten Saisonrennen wurden bisher nur zweimal, in der Saison 2005 und in der Saison 2010, erreicht. Nur zwei Große Preise wurden lückenlos in jeder Formel-1-Saison ausgetragen: der Große Preis von Großbritannien und der Große Preis von Italien. Die meisten Formel-1-Rennen in einer WM-Saison in einem Land fanden 1982 in den USA mit je einem Rennen in Detroit, Long Beach und Las Vegas statt. Der jüngste Grand Prix ist der erstmals 2009 in den Vereinigten Arabischen Emiraten (Abu Dhabi) veranstaltete Grand Prix von Abu Dhabi, der zunächst für sieben Jahre stattfinden soll. Er ist nach dem 2008 zum ersten Mal veranstalteten Grand Prix von Singapur das zweite Nachtrennen der Formel 1, jedoch mit der Besonderheit, dass noch bei Tageslicht gestartet wird. Seit 2008 ebenfalls neu ist ein Stadtkurs in Valencia, auf dem zwischen 2008 und 2014 der Grand Prix von Europa ausgetragen werden soll. In der Saison 2004 kamen der Große Preis von Bahrain und der Große Preis von China zum Veranstaltungskalender hinzu, 2005 der Große Preis der Türkei. Für 2010 ist ein Großer Preis von Korea auf dem Korean International Circuit in Yeongam, der neu gebaut wird, bereits fest eingeplant. Bulgarien, das 2010 erstmals Gastgeber eines Laufes der Rallye-Weltmeisterschaft sein wird, hat ebenso Interesse an einem Grand Prix bekundet. Ab 2011 soll auch in Rom ein Stadtrennen ausgetragen werden. Ablauf eines Rennwochenendes Ein Grand Prix beginnt am Freitag mit zwei freien Trainingseinheiten (Ausnahme: beim Grand Prix von Monaco finden die ersten beiden Trainingseinheiten am Donnerstag statt). In den ersten beiden Trainingssitzungen durften seit der Saison 2004 die Teams, die in der vorherigen Saison eine schlechtere Platzierung als den vierten Platz in der Konstrukteurswertung erreicht hatten, einen dritten Fahrer einsetzen. Die Lackierung des dritten Fahrzeugs durfte von der Lackierung der anderen Wagen abweichen, womit diese Teams die Möglichkeit hatten, ihren Sponsoren eine zusätzliche individuelle Werbefläche zu bieten. Seit der Saison 2007 wurden die beiden Trainings am Freitag auf je 90 Minuten Dauer verlängert, um Testfahrten während der Saison zu verringern und die damit verbundenen Kosten zu senken. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit, einen dritten Fahrer einzusetzen, wieder abgeschafft, damit die Fans auch am Freitag die Stammfahrer sehen konnten. Am Samstag wird eine weitere freie Trainingseinheit sowie das Qualifying ausgetragen. Im Qualifying werden die Startplätze für das Rennen am Sonntag ausgefahren. Der Modus wurde seit der Saison 2003 bereits mehrfach geändert. Aktuell (Stand: Saison 2006) entscheidet ein dreiteiliges Ausscheidungsrennen über die Startplätze (vgl. aktuelles Reglement). Das Rennen beginnt mit einer Einführungsrunde, zu der sich die Fahrer im Starterfeld bereits in der Reihenfolge der Qualifying-Ergebnisse aufstellen. Die Startfreigabe erfolgt durch eine über dem Starterfeld angebrachte, aus fünf Ampeln bestehende, Signalanlage. Dabei werden die fünf Rotlichter nacheinander aktiviert. Nach dem Erlöschen aller fünf Lichter ist der Start freigegeben. Während des Rennens können die Fahrer seit 2010 nicht mehr nachtanken; nur für Reifenwechsel und kleine Reparaturarbeiten werden Boxenstopps eingelegt. Dabei kann die Wahl des richtigen Zeitpunktes entscheidend für den Erfolg des Fahrers sein, da sowohl der Zustand der Reifen als auch das durch die Benzinmenge beeinflusste Gewicht des Fahrzeugs großen Einfluss auf die möglichen Rundenzeiten haben. Bei Regenrennen ist außerdem zu planen, wann auf welchen Reifentyp gewechselt wird. An einem regulären Boxenstopp sind 18 Teammitglieder (Mechaniker) beteiligt: zwei Mechaniker zum Aufbocken des Fahrzeugs, jeweils drei Mechaniker pro Reifen zum Reifenwechseln sowie jeweils ein Mechaniker zum Säubern des Visiers und zum Signalisieren des Endes des Boxenstopps. Ebenfalls werden zwei Mechaniker gebraucht, um die Kühlereinlässe von Fliegen, Staub und Sonstigem zu reinigen, da der Kühler sonst keine optimale Wirkung erzeugen kann, was mit einem Motorschaden enden kann. Vor 2010 waren zudem noch zwei Mechaniker zum Betanken beteiligt. In Gefahrensituationen, zum Beispiel bei sehr starkem Regen oder wenn nach einem Unfall ein defektes Fahrzeug bzw. Teile davon die übrigen Rennfahrer gefährden können, entscheidet die Rennleitung über eine Safety-Car-Phase. Dabei setzt sich das Safety Car vor das führende Fahrzeug und regelt damit das Tempo auf eine sichere Geschwindigkeit runter. Während der Safety-Car-Phase darf nicht überholt werden. Die hier gefahrenen Runden werden genauso wie andere Rennrunden gewertet, d. h. führt ein Rennen über 50 Runden und werden dabei fünf Runden im Safety Car abgehalten, so können lediglich 45 Runden in Renngeschwindigkeit gefahren werden. Das Safety Car wird seit der Saison 2000 vom deutschen Rennfahrer Bernd Mayländer gefahren. Fahrer Der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der Formel 1 ist Michael Schumacher. Bei insgesamt 260 Grand-Prix-Teilnahmen konnte er sieben Weltmeisterschaften für sich entscheiden und 91 Rennsiege erringen. Darüber hinaus hält er die meisten weiteren Rekorde in der Formel-1-Statistik. Mit den einzelnen Epochen der Formel 1 werden jeweils unterschiedliche Fahrer verbunden: Die frühen Jahre der Formel-1-Geschichte wurden von den Rennfahrern Giuseppe Farina, Juan Manuel Fangio, Alberto Ascari, Stirling Moss, Mike Hawthorn, Tony Brooks und Jack Brabham dominiert. Fangio war dabei mit fünf Weltmeistertiteln und zwei Titeln als Vizeweltmeister am erfolgreichsten. Mit Bruce McLaren, Graham Hill, Jim Clark, John Surtees, Denis Hulme, Jackie Stewart, Jochen Rindt, Jacky Ickx, Clay Regazzoni, Emerson Fittipaldi, Ronnie Peterson und einigen anderen bestimmten zahlreiche Rennfahrer das Geschehen der folgenden Jahre. Mitte der 1970er-Jahre begann die Ära von Niki Lauda, Mario Andretti, Alan Jones, Carlos Reutemann und Gilles Villeneuve. Des Weiteren konnte Lella Lombardi als erste Pilotin in die Punkteränge fahren. Anfang der 1980er-Jahre dominierte Nelson Piquet. Die weiteren Jahre wurden insbesondere von Alain Prost, Ayrton Senna und Nigel Mansell sowie von Gerhard Berger und Riccardo Patrese bestimmt. Nach dem Tod von Ayrton Senna, zu Beginn der Saison 1994, begann die Ära von Michael Schumacher. Weitere herausragende Fahrer waren Damon Hill, David Coulthard, Jacques Villeneuve und Mika Häkkinen. 2005 und 2006 konnte schließlich Fernando Alonso die Formel-1-Weltmeisterschaft für sich entscheiden, 2007 wurde es Kimi Räikkönen, 2008 Lewis Hamilton und 2009 Jenson Button. Neben den erwähnten Fahrern gab es viele weitere Formel-1-Rennfahrer. Einen Überblick über die erfolgreichsten Fahrer der Formel-1-Geschichte vermittelt die Liste der Formel-1-Weltmeister. Eine Zusammenstellung sämtlicher jemals in der Formel 1 angetretenen Fahrer befindet sich in der Liste der Formel-1-Rennfahrer. Rennställe Insgesamt traten in der Formel 1 mehr als 300 verschiedene Rennställe bei offiziellen WM-Rennen an. Neben einigen Rennställen mit nur wenigen Starts starteten elf Rennställe bei mindestens 250 Rennen: Ferrari, McLaren, Williams, Lotus, Tyrrell, Brabham, Arrows, Minardi, Ligier, Benetton und Jordan. Zwölf Rennställen gelang es bisher die Konstrukteurswertung für sich zu entscheiden: Ferrari ist mit sechzehn gewonnenen Titeln (Stand: Ende 2008) in der Konstrukteursweltmeisterschaft das bisher erfolgreichste Formel-1-Team. Die Erfolge verteilen sich bei Ferrari auf die erste Hälfte der 1960er-Jahre, die zweite Hälfte der 1970er-Jahre, die erste Hälfte der 1980er-Jahre sowie die Zeit von 1999 bis 2004. Außerdem war Ferrari in den ersten Jahren der Formel 1, als noch kein Konstrukteurstitel vergeben wurde, insbesondere in den Jahren 1951 bis 1956 sehr erfolgreich. Williams konnte sich in den 1980er- und 1990er-Jahren seine bisher insgesamt neun WM-Titel erfahren. McLaren erreichte ebenfalls in den 1980er- und 1990er-Jahren sowie im Jahr 1974 bisher acht Konstrukteurstitel. Sieben Titel wurden von Lotus zwischen 1963 und 1978 gewonnen. Zwei Titelgewinne in der Konstrukteurs-WM gelangen Cooper Ende der 1950er-Jahre, Brabham Ende der 1960er-Jahre, Tyrrell Anfang der 1970er-Jahre und Renault 2005 und 2006. Außerdem konnten Vanwall, BRM, Matra, Benetton und Brawn GP einmal den Konstrukteurs-Titel gewinnen. Organisation Verbände Die sportliche Aufsicht obliegt allein der FIA, welche die maßgeblichen Regeln festlegt: International Sporting Code (allgemeine Rennsportregeln), Formula One Sporting Regulations (Reglement des Ablaufs der Weltmeisterschaft und Einzelrennen) und Formula One Technical Regulations (Technische Vorgaben für die Fahrzeuge). Die kommerziellen Vermarktungsrechte an der Rennsportserie wurden von der FIA an die Formula One Administration Ltd. (FOA) übertragen, die diese durch die Formula One Management Ltd. (FOM) ausüben lässt. Diese bilden zusammen mit Formula One Licensing BV die Formula One Group.[19] Sowohl FOA als auch FOM werden faktisch von Bernie Ecclestone kontrolliert, der somit maßgeblich die Formel 1 bestimmt. Als weitere Organisation existiert noch die Konstrukteurs-Vereinigung Formula One Constructors Association (FOCA), welche früher die Aufgaben von FOA und FOM erfüllte, heute aber praktisch ohne Bedeutung ist. Die Verteilung der Einnahmen aus der Formel 1 an FIA, FOM/FOA und die Teams sowie weitere Vereinbarungen sind im nicht veröffentlichten so genannten Concorde Agreement geregelt. Dieses Werk wurde nach dem Sitz der FIA, der Place de la Concorde in Paris, benannt. 2008 gründeten die Formel-1-Teams die Formula One Teams Association (FOTA), um ihre Interessen bezüglich Reglement und Concorde-Agreement besser vertreten zu können. Die Fahrer vertreten ihre Interessen durch die Grand Prix Drivers' Association (GPDA). Wirtschaft Besitzer der FOM ist die Slec Holdings, deren Geschäftsführer Bernie Ecclestone etwa 25 % der Firmenanteile besitzt. Weiterhin sind folgende Banken an Slec Holdings beteiligt: BayernLB, Lehman Brothers und JPMorgan Chase. Die Formel-1-Teams besitzen nur einen Anteil, der mit einem Vetorecht versehen ist. Die Kontrolle über den Bankenanteil lag seit dem 19. Oktober 2005 vorübergehend bei der Bayerischen Landesbank. Am 25. November 2005 kaufte sich die Investmentgruppe CVC Capital Partners über die neu gegründete Firma Alpha Prema in die Slec Holdings ein. Alpha Prema übernahm dabei die 50 % der Bayerischen Landesbank und die 25 % von Bernie Ecclestones sogenannter Bambino Holding. Allerdings haben sowohl Ecclestone persönlich als auch die Bambino Holding Anteile bei Alpha Prema. Der Vorstand setzt sich mutmaßlich aus dem Geschäftsführer Ecclestone, dem derzeitigen Slec-Holdings-Vorsitzenden Gerhard Gribkowsky, Donald Mackenzie von CVC und einem noch nicht benannten Mitarbeiter der Bambino-Holding zusammen. Die Vereinbarung ist primär auf Betreiben Gribkowskys, einem Vorstandsmitglied der Bayerischen Landesbank, in die Wege geleitet worden. Ziel war es, die für die Bank branchenfremden Anteile an der Formel 1 ohne Verluste an einen seriösen Investor mit langfristigen Zielen und Erfahrungen im Motorsport zu veräußern. Angeblich hatte Ecclestone zuvor ein Angebot der asiatischen Investmentgruppe Hutchinson Whampoa über 1,2 Milliarden Euro abgelehnt. Durch die neue Verflechtung ist ein verstärktes Drängen auf ein stabiles Reglement aus Sicht der Motoren- und Chassishersteller zu erwarten, was in einer baldigen Verabschiedung eines neuen Concorde Agreements gipfeln sollte. Das FOM vermarktet die Fernseh- und Werberechte an den Formel-1-Veranstaltungen. Einen Teil der Einnahmen aus den Fernsehrechten erhalten die Formel-1-Teams. In der Saison 2005 teilten sich die zehn antretenden Teams 47 % der etwa 85 Mio. US-Dollar hohen Einnahmen. Der Jahresetat eines Formel-1-Teams lag in der Saison 2006 zwischen etwa 75 und 400 Mio. US-Dollar. Dabei verfügten die Teams Midland, Toro Rosso und Super Aguri über die niedrigsten, Honda und Toyota über die höchsten Budgets.
|
|
| |
Alfi05 | Datum: Samstag, 11-Sept.-2010, 18:41:11 | Nachricht # 2 |
Oberst
Gruppe: Mitglied
Nachrichten: 200
Status: Offline
| Regeln und Technik im Laufe der Zeit Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es neben den Regeln für reinrassige Grand-Prix-Fahrzeuge einen kostengünstigeren Unterbau, die sogenannten Voiturettes, bei denen mit Kompressoren aufgeladene Motoren mit bis zu 1500 cm³ erlaubt waren (im Gegensatz zum doppelten Hubraum der GP-Boliden, der bis 1937 sogar unbegrenzt war). Infolge der Dominanz der beiden deutschen GP-Teams von Mercedes-Benz und Auto Union, die im Ausland sowohl politisch als auch sportlich unbefriedigend war, gab es Ende der 1930er-Jahre Bestrebungen, die bisherigen GP-Regeln abzuschaffen und die Voiturettes zur GP-Kategorie zu erheben. Neben der deutlich besseren Wettbewerbsfähigkeit der italienischen, französischen und britischen Hersteller ließ sich diese Änderung auch mit Sicherheitsverbesserungen begründen, da die damaligen Silberpfeile Leistungen erzielten, die die Formel 1 erst wieder in den 1970er-Jahren erreichte. So wurde der Große Preis von Tripolis 1939 von den damals dort herrschenden Italienern für die Voiturettes ausgeschrieben, aber trotzdem überraschend von Mercedes-Benz mit einem eigens für dieses Rennen entwickelten Fahrzeug gewonnen. Direkt nach dem Krieg wurden insbesondere von Alfa Romeo weiterhin Voiturettes-Rennfahrzeuge gebaut, sodass der Automobil-Dachverband FIA das 1947 in Kraft tretende neue Regelwerk für Grand-Prix-Rennwagen entsprechend formulierte: In der nun Formel 1 genannten Kategorie waren kompressoraufgeladene Motoren mit bis zu 1500 cm³ erlaubt sowie Saugmotoren bis 4500 cm³. Zudem wurde auch eine Formel 2 definiert, mit Saugmotoren bis zu 2000 cm³. Wie bisher üblich, wurden einzelne Grand-Prix-Rennen nach diesen Regeln ausgetragen, eine Serie oder Europameisterschaft wie vor dem Krieg gab es nicht mehr. Als der Motorrad-Dachverband FIM für das Jahr 1949 jedoch eine Weltmeisterschaft ausschrieb, reagierte die FIA mit der Ausschreibung einer Fahrerweltmeisterschaft für das Jahr 1950 (siehe Formel-1-Saison 1950). Das erste zur neuen Weltmeisterschaft zählende Rennen wurde am 13. Mai 1950 in Silverstone (England) ausgetragen. Um den Anspruch auf eine Weltmeisterschaft zu untermauern, obwohl fast nur Europa beteiligt war, wurden in den Jahren von 1950 bis 1960 zudem für das 500-Meilen-Rennen in Indianapolis WM-Punkte vergeben, obwohl dort nach ganz anderen Regeln gefahren wurde. In den ersten beiden Jahren dominierten weiterhin die von Kompressor-Motoren angetriebenen Alfetta von Alfa Romeo, die noch starke Ähnlichkeit mit den Vorkriegskonstruktionen aufwiesen. Allerdings zog sich Alfa Romeo Ende 1951, nach zwei erfolgreichen Jahrzehnten, vom Grand-Prix-Rennsport zurück. Da nur noch der ehemalige Alfa-Rennleiter Ferrari konkurrenzfähige Formel-1-Rennautos an den Start bringen konnte, wurden übergangsweise die Fahrer-Weltmeisterschaften der Jahre 1952 und 1953 für die billigeren Formel-2-Fahrzeuge ausgeschrieben. Trotzdem dominierte Ferrari auch in diesen Jahren und gewann mit Alberto Ascari jeweils die Weltmeisterschaft. Für das Jahr 1954 wurden neue, kostengünstigere Regeln (F1 mit Saugmotoren bis zu 2500 cm³ oder aufgeladenen Motoren bis 750 cm³, F2 bis 1500 cm³) eingeführt, worauf sich u. a. Mercedes zum Wiedereinstieg entschloss. Von 1961 bis 1965 wurden die ehemaligen Formel-2-Regeln zur F1 erhoben, zum Ärger der inzwischen dominierenden kleinen britischen Teams, die keine eigenen Motoren bauen konnten. Da Porsche bereits seit einigen Jahren erfolgreiche Formel-2-Rennfahrzeuge baute, lag nun der Aufstieg in die Formel 1 nahe. Doch der bisher verwendete Vierzylinder, der noch vom Volkswagen abstammte, war nicht konkurrenzfähig. Auch das Chassis vom Typ 718 war im Vergleich zu den schlanken Konkurrenten zu plump. Im neuen Modell 804 mit einem Achtzylinder gelang lediglich ein Sieg in einem WM-Lauf, dem GP von Frankreich in Rouen 1962, durch den Amerikaner Dan Gurney. In der Woche darauf, beim nicht zur WM zählenden F1-Rennen auf der Solitude bei Stuttgart, konnte dieser Erfolg vor heimischem Publikum wiederholt werden. Am Saisonende zog sich Porsche jedoch wegen der hohen Kosten und der nicht gegebenen Seriennähe aus der Formel 1 zurück und konzentrierte sich wieder auf die angestammten Sportwagen. Da Rennsportwagen und selbst einige Serienfahrzeuge in dieser Zeit mehr Leistung als die sogenannte Königsklasse mit ihren gut 220 PS leistenden fragilen 1500er Achtzylindern aufwiesen, wurden für 1966 die Regeln wieder geändert, und zwar gleich durch Verdoppelung der Hubräume (3000-cm³-Saugmotor, 1500 cm³ wenn aufgeladen). Der relativ einfache Repco-Motor dominierte in den ersten beiden Jahren der Dreiliter-Formel, da nach der kurzfristigen Regeländerung wiederum keine geeigneten Motoren zu Verfügung standen und selbst Ferrari mit einem verkleinerten Sportwagen-Motor eine schwere und schwache Fehlkonstruktion an den Start brachte. BRM stapelte gar zwei Achtzylinder übereinander zu einem H16 genannten Ungetüm, Maserati reaktivierte einen V12 aus der 2500-cm³-Ära der 1950er-Jahre. Siege errangen meist weiterhin die bewährten aber auf circa zwei Liter aufgebohrten Motoren von Coventry Climax, die u. a. im Lotus zum Einsatz kamen. Dieses Unternehmen wollte jedoch nicht in die Neuentwicklung eines Dreiliter-Motors investieren und zog sich zurück. In den Jahren von 1968 bis 1982 dominierte der frei verkäufliche Ford-Cosworth DFV-V8-Motor die Formel 1; verschiedene Teams konnten mit diesem Motor insgesamt 155 Rennen sowie 12 Fahrer-WM-Titel gewinnen. Nur Ferrari gewann mit einem etwas leistungsstärkeren V12 auch WM-Titel, BRM mit ihrem V12 einige Siege. Ab 1977 führte Renault Turbo-Motoren ein, mit denen 1979 der erste Sieg gelang. Noch im Jahre 1982 behielten die leichter zu fahrenden, kostengünstigeren, zuverlässigeren und sparsameren Saugmotoren in der Endabrechnung die Überhand, trotz immer deutlicheren Leistungsdefizits. Ab 1983 dominierten endgültig die leistungsstärkeren Turbos, die im Training kurzfristig weit über 1000 PS freisetzen konnten und somit die Sauger-Piloten in den hinteren Teil der Startaufstellung verdrängten. Übertriebene Leistungsangaben sind dabei mit Vorsicht zu genießen, da kaum ein Prüfstand für die Messung derart hoher Leistungen ausgelegt war. Die Zuwächse bei den Höchstgeschwindigkeiten waren jedenfalls nicht so groß, wie es eine doppelte oder gar dreifache Motorstärke hätte erwarten lassen dürfen. Die Spitzenleistung wurde bald durch Ladedruckbegrenzung gesenkt, im Rennen musste zusätzlich auf den Verbrauch geachtet werden, da die Tankgrößen begrenzt respektive verringert wurden. Die bewährten Cosworth-Aggregate mit ungefähr 500 PS wurden daraufhin in der Formel 3000 eingesetzt, die die damalige Formel 2 mit ihren Rennmotoren (2000 cm³, 320 PS) ablöste. Der stärkste Rennwagen der bisherigen Geschichte der Formel 1 war 1986 der Benetton-BMW mit 1350 PS, den der Österreicher Gerhard Berger fuhr, der damit im selben Jahr den Großen Preis von Mexiko gewann. Später berichtete Berger, dass dieses Auto „eigentlich vor lauter Kraft kaum noch laufen konnte“, sich also nur mit großer Mühe beherrschen ließ. Am Ende der Turbo-Ära war es möglich, pro Kubikzentimeter Hubraum 1 PS zu erzeugen. Ab 1989 wurden die aufwendigen Turbos verboten und nur noch Sauger bis 3500 cm³ erlaubt (zur Unterscheidung von der F3000 mit 3000 cm³ Hubraum), die in den Bauformen V8, V10, V12 und sogar W12 eingesetzt wurden. Renault führte dabei die pneumatische Ventilbetätigung ein, die die bisherigen Stahlfedern ersetzte und eine deutliche Steigerung der Drehzahlen über die bis dahin üblichen 12.000 U/min hinaus erlaubte. Nach der von Unfällen überschatteten Saison 1994 wurde der Hubraum ab 1995 wieder auf 3000 cm³ reduziert, die Leistung sank von rund 750 auf 650 PS. Ab 1996 wechselte auch Ferrari vom traditionellen, aber schweren und durstigen V12 auf den vorherrschenden V10, womit der neue Pilot Michael Schumacher drei Rennen gewinnen konnte. Schon 1997 hatte man wieder das alte Niveau von zirka 750 PS erreicht, mittels Drehzahlen über 17.000 U/min. Seit der Saison 2005 müssen die Aggregate, bei denen die Zylinderzahl V10 inzwischen begrenzt ist, zwei Rennwochenenden (bis zu 1200 km) ohne Wechsel durchhalten, um Kosten zu senken und die weitere Leistungssteigerung (derzeit ca. 900 PS bei 19.000 U/min) zu bremsen. Ein Schlupfloch im Reglement, das es den Teams ermöglichte, in der Schlussrunde durch eine vermeintliche Aufgabe doch zum nächsten Rennen einen neuen Motor einzubauen, wurde nach dem ersten Saisonrennen spezifiziert. 2005 war auch der Reifenwechsel im Rennen verboten. Diese Anforderung stellte Reifenhersteller und Teams aber vor massive Probleme, die schließlich im Grand Prix von Indianapolis eskalierten. Die Reifen von Michelin waren den Belastungen, die insbesondere in der Steilkurve entstanden, nicht gewachsen und es kam zu Reifendefekten, die unter anderem zu einem schweren Unfall von Ralf Schumacher führten. Nachdem Michelin das Problem nicht zeitgerecht beheben konnte, wurde seitens des Reifenherstellers die Empfehlung gegeben, mit den Reifen nicht an den Start zu gehen. So kam es dazu, dass nur die sechs Fahrer, deren Boliden mit Bridgestone-Reifen ausgestattet waren, den Grand Prix bestritten (die Fahrer der Teams Ferrari, Jordan, Minardi). Das entsprechend spannungslose Rennen wurde von den Zuschauern mit Unmutsäußerungen kommentiert und Forderungen nach der Rückzahlung des Ticket-Preises wurden laut, zu der der Reifenhersteller Michelin sich schließlich bereit erklärte. Nach mehreren Unfällen, die durch einen rechtzeitigen Reifenwechsel hätten verhindert werden können, und nicht zuletzt wegen des Skandalrennens in Indianapolis, sind die Reifenwechsel während des Rennens seit der Saison 2006 wieder erlaubt. Seit der Saison 2006 sind nur noch V8-Motoren erlaubt, die 2,4 l Hubraum haben und etwa 750–780 PS bei bis zu 20.000 U/min ermöglichten. Mit Beginn der Saison 2007 wurde die Drehzahl begrenzt, um die Entwicklungskosten für die Triebwerke zu senken. Die erlaubte Drehzahl liegt nun bei max. 19.000 U/min, wodurch die Motoren etwas an Leistung verloren haben. Diese Triebwerke müssen ebenfalls an zwei Rennwochenenden samstags und sonntags eingesetzt werden. Für die Saison 2007 wurde festgelegt, dass jeder Fahrer in jedem Rennen mit mindestens einem weichen und einem harten Reifensatz fahren muss. Um die Reifensätze optisch unterscheidbar zu machen, werden die weichen Reifen seit dem Großen Preis von Malaysia in der zweiten Rille von innen mit einem weißen Strich markiert.[1] In der F1 wurden öfters technische Innovationen wie Allradantrieb, Gasturbine oder Vierradlenkung ausprobiert, die sich jedoch nicht durchsetzten oder nach Unfällen verboten wurden. Entwicklungen wie die Aktive Radaufhängung verschafften einseitige Vorteile und wurden daher ebenfalls verboten. Andere Innovationen wie Drive-by-Wire waren längst im Flugzeugbau üblich.
|
|
| |
Alfi05 | Datum: Samstag, 11-Sept.-2010, 18:47:31 | Nachricht # 3 |
Oberst
Gruppe: Mitglied
Nachrichten: 200
Status: Offline
| Jahr Regeländerung 1950–1952 Motorhubraum von 4,5 l ohne Lader und mit Kompressor von 1,5 l, Verkürzung der Renndistanz von 500 km auf 300 km im Vergleich zur Regelung vor 1947 oder mindestens drei Stunden Fahrzeit. 1952 u. 1953 Als Übergangsregelung Ausrichtung der WM nach dem Regelwerk der Formel 2 (d. h. 2-l-Motoren ohne Lader), um die Teilnehmerzahl zu erhöhen. 1954–1958 Neues Regelwerk mit Hubraumfestlegung auf 2,5 l ohne Lader (sowie 750 cm³ mit, was nicht konkurrenzfähig ist), Festsetzung der Distanz auf 500 km oder eine Dauer von drei Stunden. 1958–1960 Reines Flugbenzin wird verboten. Die Oktanzahl wird auf 100 bis 130 reglementiert. Die Renndistanz wird auf zwei Stunden heruntergesetzt und eine Distanz von mindestens 300 bzw. höchstens 500 km festgelegt. 1961 Erneute Übernahme der Formel-2-Regeln mit geringfügigen Abweichungen, d. h. 1,5 l Hubraum. Lader werden verboten, das Mindestgewicht darf 450 kg nicht unterschreiten, Begrenzung der Oktanzahl auf 100, die Benzintanks müssen den Sicherheitsvorschriften im Flugzeugbau entsprechen. 1966 Rückkehr zu leistungsstarken Motoren, 3 l als Saugmotor oder 1,5 l mit Aufladung, Mindestgewicht von 500 kg. 1967 Verwendung von Sicherheitsgurten und die Angabe der Fahrerblutgruppe auf dem Overall wird vorgeschrieben, erster Einsatz eines Medical-Centers. 1968 Die ersten Integralhelme (von der US-Firma Bell) werden verwendet. 1969 Verbot beweglicher aerodynamischer Hilfsmittel (z. B. Befestigung direkt an der Radaufhängung) sowie extrem hochstehender Flügel). Allradangetriebene F1 werden von Lotus, Matra, McLaren und Cosworth mit wenig Erfolg getestet oder eingesetzt. 1970 Feuerlöschanlagen an Bord werden vorgeschrieben. 1971 Wie schon zuvor in den USA werden profillose Reifen (Slicks, von Goodyear) und ein Fahrzeug mit Turbinenantrieb eingesetzt (von Lotus in Monza). 1973 Erster Einsatz eines Safety Cars, flexible Sicherheitstanks vorgeschrieben. 1976 Der Typ P34 von Tyrrell mit vier Vorderrädern erringt einen Doppelsieg. 1977 Renault setzt in Silverstone erstmalig einen 1,5-l-Turbomotor ein. Michelin mit dem ersten Radialreifen, Einführung der Telemetrie. 1978 Das so genannte Wing-Car-Konzept von Lotus setzt sich durch, die Kurvengeschwindigkeiten erhöhen sich dramatisch. 1979 Renault erringt in Dijon den ersten Sieg mit Turbomotor. 1981 Kohlefaser-Monocoque von McLaren und Lotus, aktive Radaufhängung (computergesteuertes Federungssystem) von Lotus. 1983 Allradantrieb wird verboten (zuletzt 1971 von Lotus eingesetzt). 1984 Tankstopps werden verboten und ein Benzinlimit von 220 l wird eingeführt, um die Leistungen zu begrenzen. 1986 Benzinlimit für Turbomotoren von 195 l, Benetton-BMW stärkster Rennwagen mit 1350 PS im Training. 1987 Saugmotoren mit 3,5 l Hubraum zugelassen, Reifenbreite auf 30,5 cm (12 inch) vorne und 45,72 cm (18 inch) hinten begrenzt, Ladedruck auf 4,5 bar begrenzt. 1988 Benzinlimit von Turbomotoren auf 150 l sowie Ladedruck auf 2,5 bar begrenzt. 1989 Verbot von Turbomotoren, erster Einsatz von pneumatischen Ventilfedern von Renault. 1992 Verbot von so genanntem Designer-Benzin, nur „fast“ normales Tankstellenbenzin (max. 102 ROZ und max. 3,7 % Sauerstoff) erlaubt. 1993 Reifenbreite auf 29 cm vorne und 38 cm hinten begrenzt. 1994 Verbot elektronischer Fahrhilfen (ABS, aktive Radaufhängung, Traktionskontrolle), Tankstopps sind wieder erlaubt. 1995 Hubraum wird auf 3,0 l begrenzt. 1996 Einführung der 107%-Regelung im Qualifying 1998 Verbot von Slickreifen, Einführung von Rillenreifen (vorn je 3 Rillen, hinten je 4 Rillen), die maximale Breite wird von 2 m auf 1,8 m reduziert. 1999 Änderung der Profilreifen (vorn und hinten je 4 Rillen). 2003 Qualifying auf Einzelzeitrennen geändert und Tankverbot zwischen Qualifying und Rennen (Spannungssteigerung), damit verbunden Aufhebung der 107%-Regelung, Einführung des HANS-Systems (Head And Neck Support), um den Fahrer bei einem Frontalaufprall vor Wirbelverletzungen besser zu schützen. 2004 Motor muss ein ganzes Rennwochenende halten (ca. 750 km) 2005 Reifenwechsel nicht gestattet (nur aus Sicherheitsgründen oder bei Regen), Motor muss zwei Rennwochenenden halten (ca. 1500 km), Frontflügel muss 5 cm höher platziert und der Heckflügel weiter vorne montiert werden, Front und Heckflügeltausch nur noch bei nachzuweisenden Schäden. 2006 Motoren werden auf 2,4-l-V8-Motoren begrenzt, die ebenfalls zwei Rennwochenenden halten müssen. Eine Sondergenehmigung gilt für die Scuderia Toro Rosso, die auf 16.700/min gedrosselte V10-Motoren einsetzen dürfen. Qualifying wird im dreiphasigen sogenannten Knock-out-System gefahren (siehe Artikel weiter oben). Reifenwechsel sind wieder erlaubt. 2007 Motoren auf dem Stand des letzten Grand Prix 2006 dürfen bis 2010 nicht weiterentwickelt werden. Reifen Seit der Saison 2007 gibt es mit Bridgestone nur noch einen Einheitsreifenhersteller in der Formel 1. An einem GP-Wochenende erhält jeder Rennstall eine harte und eine weiche Mischung zur Auswahl, die jeweils weichere erhält eine grüne Linie an der Außenflanke, so dass man sie auf der Strecke von der anderen unterscheiden kann. Regenreifen sind durch eine weiße Linie zu unterscheiden. Vierzehn Sätze Trockenreifen, fünf Sätze wet weather tyres und vier Sätze extreme weather tyres dürfen maximal pro Fahrer verwendet werden. Beim ersten und zweiten Training am Freitag darf jeder Fahrer nur zwei Sätze pro Trockenreifenspezifikation und einen Satz pro Regenreifenspezifikation verwenden. Für das Freitagstraining erhält jedes Team acht Sätze Trockenreifen, vier von jeder Spezifikation, die vor dem dritten Training alle zurückgegeben werden müssen. Für Samstag und Sonntag bekommt jeder Fahrer noch einmal insgesamt zehn Reifensätze (fünf Sätze je Spezifikation). Davon muss aber ein Satz beim Qualifying zurückgegeben werden. Bei den Regenreifen erhält jedes Team am Freitag zwei Sätze beider Spezifikationen, die vor dem dritten Training zurückgegeben werden müssen – außer, sie wurden nicht benutzt. Für Samstag und Sonntag erhält jeder Fahrer vier weitere Sätze Regenreifen und drei Sätze Extremwetterreifen. Die unbenutzten Reifen vom Freitag dürfen ein Teil davon sein. Im Qualifying besteht freie Reifenwahl, im Rennen muss jeder Fahrer beide zur Verfügung stehenden Reifenmischungen einsetzen. Ausnahme: bei Regenrennen. Die Top 10 müssen im Rennen mit denselben Reifen starten, mit denen sie auch ihre schnellste Runde in Q3 gefahren sind. Motoren Weiterhin ist die Motorenentwicklung eingefroren. Durch die Einführung der Einheitselektronik dürfen die Hersteller jedoch bis zum zweiten Saisonlauf in Malaysia an der Airbox, den Ansaugtrompeten, der Einspritzung und den Pumpen arbeiten. Danach werden die Motoren bis Ende 2012 eingefroren. Es soll dann eine neue Motorenformel eingeführt werden. Die Triebwerke dürfen eine Drehzahl von 18.000 U/min nicht überschreiten. Jeder Fahrer erhält pro Saison 8 Triebwerke, die für die gesamte Saison reichen müssen Die Motoren können zu jedem Rennwochenende gewechselt werden, aber mit dem Motor, mit dem man am Qualifying teilnimmt, muss man auch ins Rennen gehen. Elektronik und Getriebe Alle eingesetzten Getriebe müssen vier Rennwochenenden überstehen. Sollte ein Getriebe vorher gewechselt werden müssen, verliert der Fahrer fünf Startplätze. Einmal pro Wochenende darf die Übersetzung des Getriebes geändert werden. Jedes Auto muss mit der Einheitselektronik aus dem Hause MES ausgestattet sein. Starthilfe, Traktionskontrolle und Bremshilfe sind abgeschafft worden. GP-Freitage und Tests Die Freien Trainingseinheiten am Freitag dauern 90 Minuten. Gestartet wird, bis auf wenige Ausnahmen, um 10:00 und 14:00 Uhr Ortszeit. Da beide Sessions nicht zum Wochenende zählen, darf jeder Fahrer vier Sätze neuer Reifen verwenden. Jedes Team darf am Freitag zwei Autos benutzen und dabei neben den Grand-Prix-Piloten auch den nominierten dritten Fahrer zum Zuge kommen lassen. Die Fahrer sind bis 16:00 Uhr am Vortag des Trainings zu nominieren. Abseits der GP-Freitage dürfen insgesamt 15.000 km pro Jahr als Testdistanz genutzt werden. Zu diesem Kontingent zählen auch Shakedowns und Straight-Line-Aerodynamiktests. Ausnahme: Promotion-Events, aber nur wenn nachweislich nicht mit Reifen gefahren wird, die an einem Rennwochenende verwendet werden. Die Überwachung des Testlimits wird durch die FIA und die Teams übernommen. Während der Saison sind acht Tests zu je drei Tagen mit jeweils einem Auto pro Team angesetzt. Außerhalb der Saison darf mit zwei Autos getestet werden. Es wird die komplette Kilometerzahl bei angefangenen Runden gewertet. Neben den Gruppentests dürfen die Teams wahlweise auch auf zwei vorher benannten Heimstrecken alleine testen. Safety Car Sobald das Safety Car auf die Strecke fährt, wird die Boxengasse geschlossen. Wenn alle Autos hinter dem Safety Car aufgeschlossen haben, wird sie wieder geöffnet. Überrundete Teilnehmer, die hinter dem Safety Car fahren, dürfen an diesem und den dahinter fahrenden Spitzenreitern vorbei und ans Ende des Feldes aufschließen. Auf diese Weise wird hinter dem Safety Car die tatsächliche Rennreihenfolge hergestellt und den Überrundeten zwischen den Führenden und dem Safety Car wird eine Runde geschenkt. Sollte ein Fahrer trotzdem in die Box fahren, die noch geschlossen ist, muss er später eine 10 Sekunden dauernde Stop-and-Go-Strafe an der Box absitzen. Dies gilt nur, wenn er Sprit nachtankt, nicht bei Reifenwechseln oder sonstigen Arbeiten am Fahrzeug (Sicherheitsbedenken). Sollte das Rennen wegen Regens hinter dem Safety Car gestartet werden müssen, sind die extremen Regenreifen für alle Autos vorgeschrieben. Der Mindestabstand wurde von fünf auf zehn Autolängen erhöht. Sonstiges Ab sofort ist dem Benzin 5,75 % Biomasse beigemischt, dadurch können mit der gleichen Benzinmenge weniger Kilometer zurückgelegt werden. Die Benzintemperatur darf weiterhin maximal 10 °C unter der Außentemperatur liegen. Gemessen wird nun einheitlich von Meteo France eine Stunde vor dem Start, an einer genau definierten Stelle innerhalb des Tanks. Spätere Temperaturänderungen werden nicht berücksichtigt. Durch Sicherheitsverbesserungen wurden die Cockpitseiten um 5 cm erhöht. Der seitliche Kopfschutz hat somit eine Fläche von 3300 cm² Es ist kein zusammengebautes Ersatzauto mehr erlaubt. Sollte ein solches nötig sein, muss es aus Ersatzteilen zusammengebaut werden. Es darf nicht nachgetankt werden.
|
|
| |
Alfi05 | Datum: Sonntag, 12-Sept.-2010, 00:14:11 | Nachricht # 4 |
Oberst
Gruppe: Mitglied
Nachrichten: 200
Status: Offline
| Strafen Wenn sich die Fahrer unerlaubt verhalten, zum Beispiel wenn sie einen Frühstart verursachen oder die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse (normal: 100 km/h; auf einigen Rennstrecken 80 km/h) überschreiten, werden von den Sportkommissaren Strafen gegen sie verhängt. Die Schwere des Vergehens entscheidet, welche Strafe ausgesprochen wird. In der Regel sind das die folgenden (die Reihenfolge von oben nach unten entspricht der Schwere der Bestrafung): Der Fahrer muss einmal durch die Box fahren (zum Beispiel nach dem Ignorieren blauer Flaggen, engl.: drive[-]through penalty = Drive Through Penalty). Dem Fahrer wird eine zehn Sekunden dauernde Stop-and-Go-Strafe auferlegt. Wird im Laufe eines Rennwochenendes vor dem Rennen ein Motorwechsel vorgenommen, wird der Fahrer in der Startaufstellung für das Rennen um zehn, im Falle eines Getriebewechsels um fünf Startplätze nach hinten versetzt. Der Fahrer wird disqualifiziert (zum Beispiel nach Überfahren der roten Boxenampel oder wegen unsportlichen Verhaltens). Bei drei Verwarnungen der Rennkommissare: Der Fahrer wird für ein Rennen gesperrt. Wird eine der ersten beiden Strafen nach drei Runden nicht erfüllt, führt dies zur Disqualifikation. Dies wird, sofern das Rennen noch läuft, dann mit der schwarzen Flagge und der Nummer des betroffenen Wagens durch den Rennmarschall angezeigt. Wird eine der ersten beiden Strafen in den letzten fünf Runden des Rennens oder unmittelbar nach dem Ende ausgesprochen, so werden zur gefahrenen Rennzeit 25 Sekunden hinzu gerechnet. Eine Anfahrt der Boxengasse ist dann nicht nötig. Punkteverteilung Platz ( Punkte ) 1(25) 2(18) 3(15) 4(12) 5(10) 6(8) 7(6) 8(4) 9(2) 10(1) Generell werden Punkte bei der Formel-1-WM nur für das jeweilige Rennen, jedoch nicht für das Qualifying vergeben. Für die Platzierungen gibt es seit der Saison 2010 folgende Punkteverteilung (siehe Tabelle). Damit kann ein Fahrer pro Rennen maximal 25 und ein Team maximal 43 Punkte erreichen. Wenn ein Rennen beispielsweise wegen starken Regens oder eines schweren Unfalls abgebrochen werden muss, bevor 75 % der Renndistanz absolviert wurden, werden die Punkte halbiert. Der Erste erhält in diesem Fall 12,5 Punkte, der Zehnte einen halben Punkt. Dies ist jedoch in der Geschichte der Formel 1 erst fünf Mal geschehen: Spanien 1975 (schwerer Unfall), Österreich 1975, Monaco 1984, Australien 1991 und Malaysia 2009 (jeweils wegen starken Regens). Vor 2010 erhielten nur die ersten acht Fahrer Punkte (Verteilung: 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 und 1), vor 2003 nur die ersten sechs Fahrer (Verteilung: 10, 6, 4, 3, 2 und 1; vor 1991: 9, 6, 4, 3, 2 und 1; in den 1950er-Jahren nur die ersten fünf Fahrer: 8, 6, 4, 3, 2 und 1 Extrapunkt für die Schnellste Rennrunde). Bis in die 1980er-Jahre hinein gab es sogenannte Streichresultate. Für jeden Fahrer kamen nur eine bestimmte Anzahl Resultate in Betracht, die schlechtesten Ergebnisse wurden wieder gestrichen. Bei der damals etwas höheren Ausfallquote waren aber nicht viele Piloten davon betroffen. Eine Ausnahme bleibt das Jahr 1979: Der damalige Modus teilte die Saison in zwei Hälften (sieben respektive acht Rennen), aus denen jeweils nur die vier besten Resultate zählten. Startnummern Die Startnummern werden am Beginn jeder Saison in der Reihenfolge der Teams in der Konstrukteurs-WM des Vorjahres vergeben. Einzig die ersten zwei Startnummern (1 und 2) tragen die beiden Autos des Teams des amtierenden Fahrerweltmeisters. Der Weltmeister kann bei einem Teamwechsel seine Nummer 1 mitnehmen, wie es zum Beispiel Fernando Alonso im Jahr 2007 bei seinem Wechsel zu McLaren tat. Sollte der amtierende Weltmeister allerdings nicht mehr antreten, so wird im ehemaligen Team des Fahrerweltmeisters statt der 1 eine 0 neben der 2 zugeteilt. Die Startnummer 13 wird wegen Aberglaubens nicht vergeben. Innerhalb eines Teams erfolgt die Startnummernreihenfolge nicht, wie viele Leute denken, nach dem Ergebnis der Vorsaison, sondern die Startnummern werden von den Teams selbst zugeteilt. Demnach könnte ein Pilot, der im Vorjahr gänzlich ohne Punkte blieb, eine niedrigere Startnummer erhalten als der aktuelle Vizeweltmeister.
|
|
| |
Alfi05 | Datum: Sonntag, 12-Sept.-2010, 18:14:46 | Nachricht # 5 |
Oberst
Gruppe: Mitglied
Nachrichten: 200
Status: Offline
| Unglücksfälle Während der Trainingsrunden, Qualifikationen und Rennen der Formel-1-Grand-Prix gab es zahlreiche Unfälle, bei denen bisher insgesamt 26 Formel-1-Rennfahrer tödlich verunglückten. Weitere Rennfahrer starben bei Unfällen während Testfahrten sowie bei anderen Rennsportveranstaltungen (siehe auch Liste tödlich verunglückter Formel-1-Fahrer). Wolfgang Graf Berghe von Trips verunglückte im September 1961 beim Großen Preis von Italien in Monza nach einer Kollision mit Jim Clark tödlich. Bei diesem auch als „schwarze Stunde der Formel 1“ bezeichneten Unfall schleuderte der noch fast vollständig betankte Ferrari von Berghe von Trips auf den seitlichen Erdwall auf der Geraden vor der Parabolica-Kurve, prallte gegen die Drahtabsperrung vor der Tribüne und explodierte dann vor den Zuschauerreihen, wobei 15 Zuschauer getötet und 60 weitere verletzt wurden. Berghe von Trips wurde dabei aus dem Rennwagen geschleudert und war sofort tot. Tragisch endete auch die Karriere von Jochen Rindt, der den Gewinn seiner Weltmeisterschaft nicht mehr erlebte. Rindt verunglückte beim Abschlusstraining zum Großen Preis von Italien in Monza im September 1970 tödlich. Er ist der einzige Fahrer, der postum den Weltmeistertitel zuerkannt bekam. Speziell in den 1970er-Jahren häuften sich aufgrund der inzwischen extrem schnell gewordenen Fahrzeuge Unfälle mit tragischem Ausgang, auch weil traditionsreiche Strecken wie Watkins Glen, Kyalami oder der alte Nürburgring in Sachen Sicherheit nicht mehr zeitgemäß waren. Ein Beispiel dafür ist der Tod des Briten Roger Williamson 1973 in Zandvoort. Nach einem zunächst relativ harmlosen Unfall gelang es Williamson nicht, sich selbst aus dem brennenden Fahrzeug zu befreien. Die Streckenposten waren mit der Bergung des Fahrers überfordert, zu Hilfe eilenden Zuschauern wurde von Polizisten der Zugang zur Unfallstelle verwehrt. Einzig Fahrerkollege David Purley versuchte, allerdings vergeblich, seinem Freund zu helfen. Als nach mehreren Minuten die Feuerwehr eintraf, war Williamson bereits tot. Er verbrannte in seinem Fahrzeug. 1977 verlor auch der Waliser Tom Pryce bei einem Unfall sein Leben. Zwei Streckenposten überquerten beim Großen Preis von Südafrika in Kyalami die Rennstrecke an einer unübersichtlichen Stelle, um ein Feuer an dem liegen gebliebenen Fahrzeug von Renzo Zorzi zu löschen. Da die Unfallstelle direkt hinter einer Bergkuppe lag, waren die Marshals für die herannahenden Wagen nicht zu sehen. Pryce hatte keine Chance zu reagieren und erfasste den einen der beiden Streckenposten mit rund 280 km/h. Pilot und Helfer waren sofort tot, da der 20 kg schwere Feuerlöscher des 19-jährigen Streckenpostens Frederick Jansen Van Vuuren den Rennfahrer am Kopf traf. Das Wrack von Pryce raste weiter unkontrolliert die Start- und Zielgerade herunter, bis es mit dem Fahrzeug von Jacques Laffite kollidierte. Nach weiteren schweren Unfällen wurde auf Initiative der Fahrer selbst die aktive und passive Sicherheit in der Formel 1 seit Ende der 1970er kontinuierlich verbessert. Die größte Häufung von schweren Unfällen in der jüngeren Formel-1-Geschichte ereignete sich beim Großen Preis von San Marino 1994. Im Freien Training hatte der Brasilianer Rubens Barrichello einen Unfall, bei dem er sich die Nase brach. Barrichello verlor in der vorletzten Kurve die Kontrolle über seinen Wagen, hob ab und blieb kurz mit der Front seines Wagens in den Reifenstapeln hängen, wodurch dieser sich überschlug und danach kopfüber liegen blieb. Beim ersten Abschlusstraining am Samstag verunglückte dann der Österreicher Roland Ratzenberger tödlich. Der Frontflügel seines Simtek-Ford hielt der Belastung nicht stand und brach, sodass Ratzenbergers Wagen der Lenkbewegung aufgrund des fehlenden Abtriebs nicht mehr folgte und mit etwa 300 km/h in eine Betonmauer raste. Das Wrack wurde auf die Strecke zurück geschleudert, der Österreicher war aufgrund eines Genickbruchs sofort tot. Während des Rennstarts am Sonntag gab es einen weiteren Unfall, bei dem mehrere Zuschauer auf der Haupttribüne durch umherfliegende Teile verletzt wurden: Der Benetton-Ford des Finnen JJ Lehto war am Start stehengeblieben. Pedro Lamy im Lotus-Mugen sah dies wegen der vor ihm fahrenden Autos zu spät und raste nahezu ungebremst auf das stehen gebliebene Fahrzeug. Es folgte eine Neutralisierung des Rennens durch das Safety-Car bis zur sechsten Runde. Nach dem Re-Start kam der Rennwagen des führenden Ayrton Senna in der Tamburello-Kurve von der Strecke ab und prallte mit etwa 240 km/h gegen eine die Strecke begrenzende Betonmauer. Eine abgebrochene Fahrwerksstrebe durchschlug dabei das Helmvisier und fügte Senna tödliche Kopfverletzungen zu. Die Unfallursache wurde bis heute nicht eindeutig geklärt. Vermutungen zufolge könnte ein Bruch der Lenksäule dazu geführt haben. Nicht auszuschließen ist aber auch ein plötzlicher Abriss des Anpressdrucks aufgrund einer Bodenwelle. Wenige Tage darauf kam es im Rahmen des Großen Preises von Monaco zu einem schweren Unfall von Karl Wendlinger, der eine lebensgefährliche Hirnprellung davontrug. Senna ist bis heute der letzte Fahrer, der in einem Formel-1-Wagen im Rahmen der WM tödlich verunglückte. Auch in der Folgezeit waren immer wieder spektakuläre Unfälle zu beobachten, bei denen jedoch kein Fahrer mehr zu Tode kam. Das ist auch der enormen Verbesserung der Sicherheit zu verdanken, die vor allem in den letzten 15 Jahren von der FIA betrieben wurde. Trotzdem konnten die Unfälle in Monza 2000 und Melbourne 2001, bei denen jeweils ein Streckenposten durch ein weggeschleudertes Rad tödlich verletzt wurde, nicht verhindert werden. In der Zwischenzeit wurden aber auch die Sicherheitsvorkehrungen an den Rennstrecken erheblich verbessert. Der Unfall des Polen Robert Kubica in der Saison 2007 dokumentiert, wie sicher die Monocoques der Formel 1 mittlerweile sind. Während des GP von Kanada war Kubica über das Hinterrad seines Konkurrenten Jarno Trulli aufgestiegen und in einem ungünstigen, stumpfen Winkel in die Streckenbegrenzung eingeschlagen. Der Wagen Kubicas wurde in der Folge über die Rennstrecke zurückgeschleudert und überschlug sich dabei, bis er schließlich auf der anderen Seite erneut einschlug und als völlig zerstörtes Wrack liegen blieb. Kubica gab zunächst keine Lebenszeichen mehr von sich, zu guter Letzt kam der Pole aber mit Prellungen sehr glimpflich davon. Beim Qualifikationstraining zum Großen Preis von Ungarn 2009 schlug dem Brasilianer Felipe Massa bei voller Fahrt eine Stahlfeder gegen den Helm, wodurch er bewusstlos mit großer Wucht in die aus Reifenstapeln bestehende Streckenbegrenzung prallte. Bei dem Unglück zog er sich Verletzungen am Gehirn, am Schädel und an der Stirn zu. Er konnte für den Rest der Saison kein Rennen mehr fahren.
|
|
| |