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Infusion verunreinigt: Zwei Säuglinge tot (22.08.)
KleeneMaus30Datum: Montag, 20-Sept.-2010, 14:49:37 | Nachricht # 1
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Mainz (dpa) - Zwei Babys sind nach der Versorgung mit verschmutzten Infusionen auf der Intensivstation der Universitätsklinik Mainz gestorben. Zwei weitere Kinder, die auch die mit Darmbakterien verschmutzte Flüssignahrung bekommen hatten, schwebten am Sonntagabend in Lebensgefahr.

«Dort befürchten wir Schlimmes», sagte der Oberarzt der Kinderintensivstation Ralf-Gunter Huth in Mainz. Der Zustand von drei weiteren Kinder sei ebenfalls «noch kritisch».

Insgesamt waren elf kleine Patienten mit der verschmutzten Nährlösung versorgt worden. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung.

«Wir sind schockiert über die aktuellen Ereignisse», sagte der Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz, Professor Norbert Pfeiffer. «Mit Hochdruck» werde nach der Ursache für die tragischen Todesfälle gesucht. Die Staatsanwaltschaft Mainz leitete ein Todesermittlungsverfahren ein. Dabei müsse geklärt werden, an welcher Stelle die Infusion verschmutzt wurde, teilte die Behörde mit.

Die beiden Säuglinge, die am Samstag in der renommierten Klinik starben, litten an einem Herzfehler. Ein Säugling war acht Monate alt, der zweite - eine Frühgeburt - zwei Monate. Alle betroffenen Kinder - zehn Babys und ein fünfjähriges Kind - seien auf der Intensivstation mit schweren Erkrankungen behandelt worden, hieß es.

Es sei wahrscheinlich, dass die Infusionslösungen bei der Herstellung in der Uniklinik mit Enterobacter-Bakterien verunreinigt wurden, teilte die Klinikleitung mit. Eine von 14 Untergruppen sei in zwei Blutproben nachgewiesen worden. Zudem sei eine zweite Untergruppe entdeckt worden, die aber noch nicht identifiziert wurde, sagte Pfeiffer. Es werde 24 bis 48 Stunden dauern, bis die Untergruppe genauer eingegrenzt werden könne.

Die Flüssignahrung wird aus neun Komponenten externer Hersteller in der Apotheke der Universitätsmedizin für jeden Patienten individuell hergestellt. Mit Handschuhen und in einem sterilen Raum werde die Lösung in kleine Infusionsbeutel gefüllt und immer abends für 24 Stunden angebracht. Bei der täglichen Überprüfung der Infusionen sei eine «Verkeimung» festgestellt worden. Sofort sei die Nutzung der Herstellungssysteme und Lösungen gestoppt worden. Alle Infusionen seien durch Präparate anderer Hersteller ersetzt worden.

Die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen (SPD) zeigte sich nach dem Tod der Säuglinge bestürzt. Die genauen Umstände «dieser tragischen Ereignisse» müssten lückenlos aufgeklärt werden, sagte Ahnen, die Aufsichtsratsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz ist.

Das Polizeipräsidium Mainz bildete eine Sonderkommission. Die toten Säuglinge sollten noch am Sonntag in der Gerichtsmedizin Frankfurt obduziert werden, teilte die Polizei mit. Zudem wurde eine mikrobiologische Untersuchung in Auftrag gegeben, um die Todesursache zu klären.

Drittes Baby an Mainzer Universitätsklinik gestorben (24.08.)
An der Universitätsklinik Mainz ist ein drittes Baby gestorben, das zuvor eine mit Bakterien verunreinigte Infusion bekommen hatte. Die genaue Todesursache ist wie bei den beiden zuvor verstorbenen Säuglingen noch unklar. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will nach den Todesfällen in Mainz mit den Bundesländern über neue Regelungen zur Hygiene in deutschen Krankenhäusern beraten.

Das in der 24. Schwangerschaftswoche geborene Kind starb am Montagabend. Die Mediziner hatten nach den Worten von Klinik-Vorstand Norbert Pfeiffer mit seinem Tod gerechnet, weil es durch die extreme Frühgeburt sehr gefährdet war. Eine Schwangerschaft dauert normalerweise 40 Wochen. Die Leiche des Kindes wurde zur Obduktion in die Rechtsmedizin in Frankfurt am Main gebracht. Mit einem endgültigen Obduktionsergebnis wird bei den verstorbenen Kindern nach Angaben der Mainzer Staatsanwaltschaft erst in einigen Wochen gerechnet.

Vier weitere Kinder, deren Gesundheitszustand nach der Verabreichung von verunreinigten Infusionen kritisch ist, stabilisierten sich laut Pfeiffer weiter. Momentan sei nicht mit Todesfällen zu rechnen, sagte der Vorstand der Universitätsmedizin. Die mit Darmbakterien verunreinigten Infusionslösungen hatten am Freitag insgesamt elf Kinder erhalten. Zwei Babys starben bereits einen Tag später. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung gegen Unbekannt.

Es ist weiter unklar, wie die Keime in die Infusionslösungen kommen konnten. "Wir stehen im Moment noch vor einem Rätsel", sagte Pfeiffer. Es stehe noch immer die gesamte Herstellungskette unter Verdacht. Mit einem Ergebnis der mikrobiologischen Untersuchung des in der Klinik beschlagnahmten Schlauchsystems, das bei der Herstellung der Infusionen benutzt wurde, rechnen Staatsanwaltschaft und Polizei nach eigenen Angaben frühestens am Donnerstag.

Rösler brachte derweil neue Hygiene-Regeln für Kliniken ins Gespräch. Das Ministerium wolle bei der nächsten Gesundheitsministerkonferenz "gemeinsam mit den Länderministerien zusätzliche Regelungen für eine bessere Hygiene erörtern", teilte ein Ministeriumssprecher mit. Für die Krankenhaushygiene sind die Länder zuständig.

Der Mainzer Klinik-Vorstand Pfeiffer mahnte, die Diskussion über Krankenhaus-Hygiene nicht mit dem jetzigen Fall zu vermischen. Beim Thema Krankenhaus-Hygiene gehe es um Infektionen im Krankenhaus, das habe mit dem Herstellungsprozess für die Infusionen nichts zu tun.

Keine weiteren Todesfälle an Mainzer Uniklinik erwartet
Mainz (ddp-rps). Nach dem Tod eines dritten Babys auf der Intensivstation der Mainzer Uniklinik erwartet die Klinikleitung keine weiteren Todesfälle. Die vier anderen Kinder, die mit einer verunreinigten Infusionslösung infiziert wurden, seien alle auf dem Weg der Besserung, sagte der klinische Leiter der Universitätsmedizin, Norbert Pfeiffer, am Dienstag in Mainz. Das dritte Baby sei am Montagabend gestorben. Allerdings müsse berücksichtigt werden, dass alle Kinder schon ernste Vorerkrankungen gehabt hätten.

Das dritte Baby war nach Angaben Pfeiffers in der 24. Schwangerschaftswoche auf die Welt gekommen und habe sich in einem Zustand der extremen körperlichen Unreife befunden. «Dieses Kind war unter den fünf Kindern, die sich zunächst in einem kritischen Zustand befanden. Bei ihm mussten wir allerdings aufgrund der extremen Frühgeburtlichkeit mit dem Allerschlimmsten rechnen, wozu es nun zu unserem größten Bedauern gekommen ist», sagte Pfeiffer. Auch die anderen beiden gestorbenen Kinder waren Frühgeburten mit Vorerkrankungen.

Man habe mit der Information der Öffentlichkeit über den Tod des dritten Säuglings abgewartet, bis die Familie in Ruhe Abschied genommen hätte, sagte Pfeiffer. Die Kriminalpolizei sei jedoch sofort informiert worden. Der Leiter der Kinder- und Jugendmedizin, Fred Zepp sagte, die Eltern hätten sich für die Betreuung bedankt, die Verabschiedung sei herzlich gewesen.

Am Dienstagmorgen sei der dritte tote Säugling, ebenso wie zuvor die anderen beiden, in die Rechtsmedizin der Frankfurter Uniklinik überstellt worden. Ob die Babys tatsächlich an der Infektion gestorben seien, sei noch immer unklar, sagte Pfeiffer. Ebenfalls noch nicht geklärt sei, an welcher Stelle in der Herstellungskette die Verunreinigung passiert ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen unbekannt wegen fahrlässiger Tötung. Alle Geräte, die bei der Herstellung und Verabreichung der Lösung im Krankenhaus benutzt wurden, seien von den Ermittlern beschlagnahmt oder verplombt worden, sagte Pfeiffer.

Die Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchung seien noch nicht zu erwarten, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Klaus-Peter Mieth. Eventuell könnten die Analysen des Blutes der ersten beiden toten Kinder aus Frankfurt eintreffen. Die beschlagnahmten Geräte und Produkte seien am Montagnachmittag in die Rechtsmedizin der Uniklinik Bonn geschickt worden, da Frankfurt zu deren Untersuchung nicht die geeignete technische Ausstattung habe. Hier sei frühestens am Donnerstag mit Ergebnissen zu rechnen.

Die Mainzer Uniklinik hat nach Angaben Pfeiffers jedoch zumindest die beiden Bakterien, die die Lösung verunreinigten, genau spezifizieren können. Es handelt sich um zwei Arten E.coli-Bakterien, die für gewöhnlich im menschlichen Darm vorkommen.

Am Freitagabend hatten insgesamt elf Babys auf der Kinder-Intensivstation der Uniklinik eine mit Darmbakterien infizierte Nährlösung verabreicht bekommen. Dies wurde bei einer Routineuntersuchung der individuell zusammengestellten Infusionen am Samstag festgestellt. Am gleichen Tag starben ein acht und ein zwei Monate alter Säugling, die die Lösung bekommen hatten.

Säuglingen in Mainz geht es besser

Mainz (dpa) - Vier kleinen Patienten an der Uni-Klinik Mainz geht es nach der Gabe verseuchter Infusionen besser. Drei Babys waren zuvor gestorben. Die Symptome der Bakterieninfektion bei den überlebenden Säuglingen gingen zurück, sagte eine Klinik-Sprecherin am Mittwoch.

Sie litten jedoch weiter an ihren schweren Vorerkrankungen. Bei der Ursachenforschung hatten die Ermittler zunächst kein Ergebnis. Die mikrobiologischen Untersuchungen unter anderem der Mischautomatik für die Nährlösungen dauerten an.

Am vergangenen Freitag hatten elf schwer kranke Kinder auf der Intensivstation eine mit Darmbakterien verschmutzte Infusion bekommen. Drei Babys, darunter zwei Frühchen, starben. Ob die verunreinigte Lösung zum Tod führte, ist bisher unklar. Die politische Debatte um Klinikhygiene ging unterdessen weiter - auch wenn es sich in dem Mainzer Fall nicht um die typischen multiresistenten Krankenhauskeime handelt.

Dennoch reagierten Kliniken deutschlandweit auf den Tod der Babys und überprüften ihre Verfahren bei der Herstellung von Infusionen. Dies ergab eine dpa-Umfrage. «Wir sind jetzt noch sorgfältiger», sagte der ärztliche Leiter der Intensivstation für Neu- und Frühgeborene der Darmstädter Kinderkliniken Prinzessin Margaret, Georg Frey. Aus den Hamburger Asklepios-Kliniken hieß es, man sei alarmiert und habe alle Klinikmitarbeiter nochmals an die strengen Hygienevorschriften erinnert. Das Universitätsklinikum Jena erhöhte die ohnehin strengen Sicherheitsstandards.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schloss sich Forderungen nach bundesweit schärferen Regeln bei der Klinikhygiene an. «Die Zielrichtung muss sein, sich mit den Ländergesundheitsministern möglichst rasch zu einigen darauf, dass Hygieneverordnungen für alle Länder verpflichtend werden», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern kündigten an, noch im Herbst über eine bessere Hygiene in Krankenhäusern zu beraten.

Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer (SPD) sagte, das Landeskrankenhausgesetz werde derzeit überarbeitet und solle den Gesundheitsämtern bessere Eingriffsmöglichkeiten geben. Die Landesregierung werde aber nicht vorschreiben, dass jede Klinik einen hauptamtlichen Facharzt für Hygiene beschäftigen müsse, erklärte Dreyer. Die CDU-Fraktion im Mainzer Landtag kritisierte, dass Rheinland-Pfalz bislang keine Krankenhaushygieneverordnung habe.

Dreyer warnte im SWR davor, die Baby-Todesfälle mit der allgemeinen Hygienedebatte in Zusammenhang zu bringen. Die Mainzer Ereignisse hätten mit der Diskussion über Standards in Krankenhäusern «überhaupt nichts» zu tun und dürften damit «nicht durcheinandergebracht» werden, sagte sie dem Südwestrundfunk (SWR).

Defekte Glasflasche vermutlich Auslöser für verunreinigte Infusionen

Mainz (ddp). Die Kontamination der Nährlösung in der Mainzer Universitätsklinik ist möglicherweise auf eine einzelne schadhafte Glasflasche mit einem Ausgangsprodukt der Lösung zurückzuführen. Dagegen könne nach den bisherigen Untersuchungen ausgeschlossen werden, dass es beim Mischen der Nährlösung in der Apotheke der Universitätsklinik zu der Kontamination gekommen sei, sagte der Leitende Mainzer Oberstaatsanwalts Klaus-Peter Mieth am Freitag in Mainz. Den Mitarbeitern in der Universitätsapotheke und in der Kinderklinik könne insofern kein Schuldvorwurf gemacht werden, unterstrich der Oberstaatsanwalt.

Drei Babys waren in den vergangenen Tagen gestorben, nachdem ihnen mit Darmbakterien verunreinigte Nährlösungen verabreicht worden waren. Ob die dadurch ausgelöste Infektion allerdings tatsächlich ursächlich für den Tod der Kinder war, die als zum Teil extreme Frühchen mit schweren Vorerkrankungen auf der Intensivstation der Kinderklinik im Universitätsklinikum lagen, ist noch nicht abschließend geklärt.

Klar ist hingegen, dass die Verunreinigung mit den Bakterien nicht etwa durch Unachtsamkeit oder nicht beachtete Hygienevorschriften in der Mainzer Uniklinik entstanden ist. Der Herstellungsprozess der Nährlösung in der Klinikapotheke sei absolut in Ordnung und abgesichert durch ein «hervorragendes Qualitätssicherungssystem», welches «auch auf europäischer Ebene zur Spitze» gehöre, sagte Martin Exner, Leiter des Instituts für Hygiene und Gesundheit der Uniklinik Bonn und Präsident der deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene.

Unter Exners Leitung hatte ein zum Teil auch international besetztes Expertenteam den Fall untersucht und dabei auch den kompletten Herstellungsprozess der Nährlösung nachgestellt. Auf die ursprünglich mit Aminosäure befüllte Flasche als möglicher Auslöser stießen die Experten dabei allerdings nur zufällig. Als ein Mitarbeiter im Labor mit dem Fuß nur leicht dagegen stieß, ging sie kaputt - was laut Exner bei diesen sehr stabilen Flaschen absolut ungewöhnlich ist. Die Vermutung sei deshalb nun, dass die Flasche eine nicht erkennbare Beschädigung wie einen Haarriss aufwies und die Bakterien auf diesem Weg eindringen konnten

 
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