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Opel Kadett A
KleeneMaus30Datum: Dienstag, 14-Sept.-2010, 16:19:45 | Nachricht # 1
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Der Kadett A von Opel war das erste Modell der bis heute produzierten PKW-Baureihe Kadett/Astra. Er zählt zur unteren Mittelklasse und wurde ab 1962 im dafür neu errichteten Opel-Werk Bochum gefertigt.

Modellgeschichte

Mit diesem Modell ließ man den alten Namen „Kadett" wieder aufleben. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg war von 1936 bis 1940 in Rüsselsheim ein Opel Kadett produziert worden.

Im Jahre 1957 erhielt Dr.-Ing. Karl Stief (von 1934 bis 1959 Opel-Chefkonstrukteur) von der US-Zentrale des Opel-Mutterkonzerns General Motors den Auftrag, einen „perfekten Anti-VW" zu konstruieren. Stief trieb mit seinen Assistenten Hans Mersheimer (Karosserie) und Werner K. Strobel (Motor und Fahrwerk) die Entwicklungsarbeiten so heimlich voran, dass kaum etwas über die Entwicklungsgeschichte des Kadett A bekannt geworden ist. Erst beim Baubeginn des neuen Opel-Werkes Bochum 1960 erfuhr die Öffentlichkeit, dass Opel an einem neuen Kleinwagen arbeitete, der Mitte 1962 für 5075,- DM (L-Version: 5525,- DM) auf den Markt kam. Nach heutiger Kaufkraft und inflationsbereinigt entsprechen dies 10.100 bzw. 11.000 Euro[1].

Aus dem Kadett wurde eine wesentlich modernere Konstruktion als der marktbeherrschende VW Käfer. Vor allem seine Karosserie war die größte Stärke gegenüber dem Käfer. Sie bot den Insassen mehr Platz, bessere Sicht und einen viel größeren Kofferraum. Auch hatte der wassergekühlte Kadett im Gegensatz zu seinem luftgekühlten Konkurrenten eine tadellos funktionierende Heizung. Die Fahrleistungen lagen bei geringerem Kraftstoff-Verbrauch ebenfalls über denen des Käfers. Der Antrieb erfolgte konventionell vom längs eingebauten Motor über ein Vierganggetriebe mit Mittelschaltung auf die hintere, blattgefederte Starrachse (Zentralgelenkachse). Die einzeln aufgehängten Vorderräder hatten ebenfalls eine Quer-Blattfederung (Weitspalt-Halbfeder). Die sehr groß ausgelegte hydraulische Bremsanlage mit Trommelbremsen vorne und hinten erzeugte für damalige Verhältnisse auch ohne Bremskraftverstärker ausreichende Bremswerte bei geringen Pedalkräften.

Nur in der Lebensdauer hatte der VW Käfer die Nase vorn: Obwohl der Kadett-Motor als sehr zuverlässig galt (die Konstruktion wurde bis in die 1990er Jahre verwendet), war schon Mitte der 1970er-Jahre der Kadett A im Gegensatz zu gleichalten VW-Käfern aus dem deutschen Straßenbild völlig verschwunden, die Karosserie war nicht gut gegen Rost geschützt.

Der ab 1963 gebaute Caravan 1000 für 5445,- DM ist das heute in Deutschland seltenste Modell der Kadett A-Reihe. Viele wurden exportiert, der Rest als „Arbeitstiere" im Alltag verschlissen. Mit dem luxuriös ausgestatteten Kadett A-Caravan 1000 „Privat" verlor der Kombi seinen Ruf als schmuddeliges Handwerker-Auto, er wurde zur praktischen Familien-Limousine mit großem Laderaum.

Das sportliche Coupé zum Preis von 5775,- DM trug dazu bei, Opel vom biederen „Hosenträger-Image" der 1950er-Jahre zu befreien. 53.468 Coupés verließen das Bochumer Werk.

Kadett A
Hersteller: Adam Opel AG
Produktionszeitraum: 1962–1965
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombi, Coupé
Motoren: 1,0 l Ottomotor, 30 kW
Länge: 3920 mm
Breite: 1470 mm
Höhe: 1410 mm
Radstand: 2325 mm
Leergewicht: 670 kg
Vorgängermodell: Opel Kadett I
Nachfolgemodell: Opel Kadett B

Motor
Der nur 96 kg schwere 1,0 Liter-OHV-Kurzhub-Motor des Kadett A war der erste völlig neu konstruierte Motor bei Opel, der sich grundlegend von den noch auf Vorkriegskonstruktionen basierenden anderen Modellen unterschied:

Die seitlich hochgelegte Nockenwelle wurde statt mit geräuschvollen Stirnrädern durch eine Einfach-Rollenkette mit hydraulischem Spanner angetrieben. Der leichte Ventiltrieb aus Blechkipphebeln und hohlen Stößelstangen erlaubte hohe Drehzahlen - über 6.000 min-1 waren möglich.

Die Kolben aus einer Leichtmetall-Legierung waren mit Bimetall-Dehnstreifen (Autothermik) versehen, um eine gleichmäßige Dichtheit zu gewährleisten und wirkten auf die geschmiedete und dreifach gelagerte Kurbelwelle. Der Leichtmetall-Ansaugkrümmer sorgte für eine gute Zylinderfüllung mit einem daraus resultierenden niedrigen Verbrauch.

Das Coupé hatte serienmäßig einen auf 48 PS gesteigerten 1,0 „S"-Motor (der ab September 1963 auch für die anderen Karosserie-Varianten als Kadett „Super" verfügbar war). Die 20 Prozent höhere Leistung wurde mit einem geänderten Ansaugkrümmer, einer anderen Kolben- und Nockenwellenausführung sowie der höheren Verdichtung erreicht. Aus diesem Grund benötigten diese Wagen auch Super- statt Normalbenzin.

Die Motorkonstruktion wurde von Opel mit einem bis auf 1,2 Liter vergrößerten Hubraum und diversen Leistungssteigerungen bis Anfang der 1990er-Jahre in verschiedenen Modellen verwendet.

Getriebe
Voll- und sperrsynchronisiertes Viergang-Schaltgetriebe, geschaltet über einen langen Mittelschalthebel. Vier Gänge und Mittelschaltung waren für Opel neu, da auch die größeren Modelle zu dieser Zeit serienmäßig ausnahmslos Dreigang-Lenkradschaltungen hatten.

Produktionszahlen
Der Kadett A lief insgesamt während seiner relativ kurzen Produktionszeit von 1962-1965 in 649.512 Exemplaren vom Band. Darin enthalten sind die CKD-Bausätze, die ab 1963 in den GM-Werken in Südafrika, Dänemark, Belgien, Portugal, Uruguay, Peru und Venezuela montiert wurden. Im August 1965 wurde er vom sehr erfolgreichen Opel Kadett B abgelöst.

USA-Export
Ab Februar 1964 bis Herbst 1965 wurde der Kadett A auch in die USA exportiert und dort über etwa 500 Buick-Händler verkauft. Im Programm standen die zweitürige Limousine und der Caravan (1,0 Liter, 46 SAE-Brutto-PS/34 kw) und das hier Sports Coupe genannte Coupé (1,0 Liter, 54 SAE-Brutto-PS/40 kw).

 
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