Das Unternehmen Honda (jap. 本田技研工業株式会社, Honda Giken Kōgyō Kabushiki-gaisha, dt. „Honda Forschung und Industrie“), gelistet im Nikkei 225, ist ein japanischer Konzern (u. a. Hamamatsu), der Automobile, Motorräder, Außenbordmotoren und Motorgeräte für den Weltmarkt entwickelt, fertigt und vermarktet. Die Tochterfirma Honda Aircraft Company baut außerdem auch ein Geschäftsreiseflugzeug.
Gemessen am Börsenwert ist Honda der zweitgrößte Automobilhersteller der Welt.
Mit einer Jahresproduktion von 22 Millionen Motoren ist Honda außerdem der größte Motorenhersteller der Welt. In seinen Fertigungsstätten in 30 Ländern der Welt beschäftigt Honda rund 179.000 Mitarbeiter. Hauptsitz der Firma ist Tokio. Die Konzernverwaltung für Honda Motor Europe (North) GmbH und die deutsche Entwicklungsabteilung befinden sich in Offenbach am Main. Honda wurde am 24. September 1948 gegründet und trägt den Namen des Gründers, Sōichirō Honda. Am Anfang der Firmengeschichte produzierte Honda Motoren zum Antrieb von Fahrrädern.
Neben Toyota ist Honda einer der wenigen unabhängigen japanischen Automobil- und Motorradhersteller. Dies ist begründet in der Tatsache, dass das Unternehmen während der Restrukturierung des internationalen Auto- und Motorradmarktes erfolgreich war und es geschafft hat, nicht mit anderen Unternehmen fusionieren zu müssen oder durch Akquisitionen fremder Investoren seine Unabhängigkeit zu verlieren. Seit 1986 verwendet Honda für seine Luxusautomobile den Markennamen Acura. Diese werden nur in Nordamerika und Hongkong vertrieben.
Hondas Profil in der Öffentlichkeit ist auch geprägt durch seine Aktivitäten im Motorsport, insbesondere durch Erfolge im MotoGP von Valentino Rossi, der 2003 zum dritten Mal in Folge mit einer Honda Weltmeister in der Königsklasse des Motorradstraßenrennsports wurde.
Honda trat auch mit einem eigenen Team in der Formel 1 (siehe Honda Racing F1) und in der Formel 2 als Motorenlieferant an. Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre dominierte Honda mit seinen Motoren die Formel 1 und gewann sechs Weltmeisterschaften. Aushängeschilder von Honda waren damals Nelson Piquet und Nigel Mansell, sowie Ayrton Senna und Alain Prost, die in der letzten Turbosaison der Formel 1 1988 15 von 16 Rennen gewinnen konnten. Ayrton Senna trug neben dem Gewinn der Weltmeisterschaft maßgeblich zur Entwicklung des Honda NSX bei. Im Dezember 2008 stellte Honda die Formel 1-Aktivitäten als Folge der herrschenden Finanzkrise aus Kostengründen ein.
Als weltweit größter Motorradhersteller bietet Honda Modelle in allen Klassen und Kategorien an. Das derzeit schnellste Motorrad der Produktion ist die bereits 1997 präsentierte Honda CBR 1100 XX Blackbird mit 286 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Die Supersportmodelle Honda CBR 600 sowie Honda „Fireblade“ CBR 1000 RR bestimmen stets den jeweils aktuellen Topstandard des Serienmotorradbaus mit. Die Fireblade, ein Superbike, etwa, das mit nominell 172 PS ein Leistungsgewicht von etwa 1 kg pro PS erreicht hat eine Höchstgeschwindigkeit (Modell 2006) von ca. 284 km/h.
Flaggschiff der Honda-Tourenmotorräder ist die „Gold Wing“-Baureihe, gebaut in Ohio/USA. Aktuell hat dieser Luxustourer als Antrieb einen 1,8 Liter Sechszylinder Boxermotor mit 87 kW (118 PS). Das Trockengewicht dieses Motorrades beträgt 363 kg, und es verfügt über einen Rückwärtsgang zum Rangieren.
Außerdem hält Honda einen Weltrekord: Im Honda S2000 arbeitet ein Benzinmotor ohne Aufladung mit der derzeit höchsten Literleistung in einem Serienauto. Der 2,0 Liter Reihen-Vierzylinder leistet 240 PS bei 8300 min−1 und hat somit eine Leistung von 120 PS pro Liter Hubraum – und das Honda-typisch ganz ohne Turboaufladung.
Nicht nur die Literleistung dieses VTEC-Motors ist beeindruckend, sondern auch die Anzahl der Prämierungen, die Honda dafür in Empfang nehmen durfte. Beim bedeutendsten Motorenwettbewerb der Welt – dem jährlich stattfindenden „Engine of the Year“-Award – konnte der ausschließlich im Honda S2000 verbaute Motor 5 Mal in Folge (2000–2004) in der Hubraumklasse 1,8 bis 2,0 Liter den 1. Platz für sich beanspruchen.
Honda ist beim „Engine of the Year“-Award ein regelmäßig gesehener Gast. In der Bestenliste der jährlichen Auszeichnungen man hinter BMW und vor Toyota auf dem 2. Platz vertreten, was ein Beleg für Honda als einer der innovativsten Motorenhersteller ist.
Im Jahr 2000 stellte Honda den ersten humanoiden Roboter ASIMO vor.
Automobilrennsport
Honda engagierte sich mehrfach in verschiedenen Klassen des Automobilsports. Dabei verfolgte das Unternehmen über die Jahrzehnte sehr unterschiedliche Konzepte. Teilweise lieferte es lediglich Motoren für bestehende Teams, die die Triebwerke in eigenen Autos unter eigener Leitung einsetzten; daneben betrieb Honda aber in der Formel 1 auch wiederholt ein sog. Werksteam, das eigene Motoren und eigene Autos an den Start brachte:
Das werksseitige Engagement in der Formel 1 erfolgte über das Team Honda Racing F1, das von 1964 bis 1968 und von 2005 bis 2008 in der Formel 1 engagiert war.
Ein werksseitig unterstütztes Formel 1-Team war der britische Rennstall Spirit, der 1981 mit dem Zweck gegründet wurde, Hondas neues Formel-1-Triebwerk in der Praxis mit einem kleinen Rennstall zu testen und weiterzuentwickeln, bevor es für die Formel-1-Saison 1983 an das Top-Team Williams weitergegeben wurde.
Als Motorenlieferant rüstete Honda unter anderem die Teams von Williams, Lotus, McLaren und British American Racing aus. Aus letzterem ging 2005 der bis 2008 aktive Rennstall Honda Racing F1 hervor.
Neben diesen Top-Teams erhielten auch in einzelnen Jahren weitere Teams wie Tyrrell, Arrows, Jordan Grand Prix und Prost Grand Prix Motoren, die von Honda konzipiert worden waren. Sie wurden allerdings von Mugen geliefert, einem selbständigen Unternehmen, das von Soichiro Hondas Sohn geleitet wurde.
Formel 1
Fahrer-WM
1987 Nelson Piquet auf Williams-Honda
1988 Ayrton Senna auf McLaren-Honda
1989 Alain Prost auf McLaren-Honda
1990 Ayrton Senna auf McLaren-Honda
1991
Konstrukteurs-WM
1986 Williams-Honda
1987
1988 McLaren-Honda
1989
1990
1991
Formel 2
Fahrer-EM
1966 Jack Brabham auf Brabham-Honda BT18
Konstrukteurs-EM
1966 Brabham-Honda
Konstrukteurs- und Fahrer-EM
1981 Geoff Lees auf Ralt-Honda RH-6-81
1983 Jonathan Palmer auf Ralt-Honda RH-6-83
1984 Mike Thackwell auf Ralt-Honda RH-6-84